Wirtschaftsweise: Wirtschafts-Einbruch bis 5,4 Prozent
Die deutsche Volkswirtschaft wird wegen der Corona-Pandemie deutlich schrumpfen. Die sogenannten Wirtschaftsweisen rechnen in einem am Montag veröffentlichen Sondergutachten mit einem Einbruch des Bruttoinlandsprodukts (BIP) von im schlimmsten Fall 5,4 Prozent im Gesamtjahr. Bei einer kürzeren Dauer der Einschränkungen wegen der Krise und einer schnellen Erholung der Wirtschaft könnte das BIP demnach auch nur um 2,8 Prozent zurückgehen.
Der Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung geht für die Jahre 2020 und 2021 von drei Szenarien aus. Sie unterscheiden sich darin, wie lange und in welchem Ausmaß die einschränkenden gesundheitspolitischen Maßnahmen anhalten und wie schnell es zu einer Erholung kommt. In allen drei Szenarien allerdings beendet die Ausbreitung des Coronavirus die Konjunkturentwicklung "abrupt, so dass eine Rezession im ersten Halbjahr in Deutschland nicht zu vermeiden sein wird", wie es im Sondergutachten heißt.
Von der Politik forderten die Wirtschaftsweisen zunächst vor allem, Erkrankte gut zu versorgen und die Ausbreitung des Virus effektiv zu begrenzen. Zur Stabilisierung auf den Finanzmärkten trage eine "klare Kommunikation" bei. Die Erholung nach dem konjunkturellen Einbruch schließlich könne die Politik unterstützen, indem sie die unternehmerischen Kapazitäten "möglichst" erhalte, die Einkommen stabilisiere und die langfristige wirtschaftliche Entwicklung in der Krise unterstütze - etwa die Weiterbildung und die Digitalisierung fördere, rät der Sachverständigenrat. (D. Meier--BTZ)