Integrationsbeauftragte für Aufhebung des Arbeitsverbots für Asylbewerber
Die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung, Annette Widmann-Mauz (CDU), fordert die Aufhebung des Arbeitsverbots für Asylbewerber, um durch die Corona-Krise bedingte Personalengpässe in manchen Branchen abzufedern. In der derzeitigen Lage werde "jede helfende Hand gebraucht", sagte Widmann-Mauz dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (Montagsausgaben). Deshalb solle Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) es "Asylbewerbern und Geduldeten befristet ermöglichen, als Erntehelfer oder in der Lieferkette zu arbeiten".
Arbeitsverbote passten nicht zur derzeitigen Situation, betonte Widmann-Mauz. Ohnehin sei es derzeit schwer, Rückführungen von Menschen in ihre Heimatländer auszuführen. Deshalb solle das bei Asylbewerbern vorhandene Arbeitskräftepotenzial "schnell und beherzt" genutzt werden.
Das Bundesinnenministerium hatte wegen der Pandemie in der vergangenen Woche ein vorübergehendes Einreiseverbot für Erntehelfer erlassen, was die Landwirtschaft vor erhebliche Probleme stellt. Auch Bundesagrarministerin Julia Klöckner (CDU) hatte deshalb bereits dafür plädiert, Asylbewerbern das Arbeiten zu erlauben. Auch Pfleger werden nach wie vor dringend gesucht.
(U. Schmidt--BTZ)