IAB-Arbeitsmarktbarometer sinkt so stark wie nie
Das Arbeitsmarktbarometer des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) ist im März so stark gesunken wie nie zuvor. Das Barometer zur Entwicklung des Arbeitsmarkts mit einer Skala von 90 bis 110 fiel um 1,5 Punkte auf 100,4 Punkte, wie das IAB am Donnerstag mitteilte. Dabei seien die Arbeitsagenturen "überwiegend vor den einschneidenden Corona-Eindämmungsmaßnahmen" für den Indikator befragt worden.
"Innerhalb kürzester Zeit setzte die Corona-Krise den starken Arbeitsmarkt in Deutschland massiv unter Druck", erklärte IAB-Experte Enzo Weber. Der Markt müsse massiv gestützt werden. Das bedeute: "Finanzierung der Betriebe sichern und Entlassungen vermeiden, aber auch Einstellungen unterstützen".
Die Arbeitslosigkeitskomponente des Barometers sank laut IAB im März um 0,8 Punkte auf 98,2 Punkte. Schon bei der zugrunde liegenden Befragung bis zum 13. März hätten die Agenturen deutlich steigende Arbeitslosigkeit erwartet.
Die zweite Komponente, der Beschäftigungsindikator, sank um 2,3 Punkte auf 102,5 Punkte – das sei "der niedrigste Wert seit Beginn der Zeitreihe im Jahr 2011". Bereits vor den umfangreichen Corona-Gegenmaßnahmen seien die Einschätzungen der Arbeitsagenturen "von Tag zu Tag negativer" geworden, erklärte das Institut weiter.
Das IAB-Arbeitsmarktbarometer basiert auf einer monatlichen Umfrage der Bundesagentur für Arbeit unter allen örtlichen Arbeitsagenturen. Diese werden nach einer Prognose sowohl zur Entwicklung der Arbeitslosenzahlen in den nächsten drei Monaten als auch zur Beschäftigungsentwicklung befragt.
(N. Nilsson--BTZ)