Singapurs Wirtschaft schrumpft wegen Corona-Krise deutlich
Die Wirtschaft Singapurs ist infolge der Corona-Krise deutlich geschrumpft. Im ersten Quartal wurde ein Rückgang um 2,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr verzeichnet. Dies ist der größte Rückgang seit der weltweiten Finanzkrise 2009, wie aus am Donnerstag veröffentlichten vorläufigen Zahlen des Handelsministeriums hervorgeht. Für die Weltwirtschaft lassen diese Zahlen nichts Gutes erahnen: Die Entwicklungen in der exportabhängigen Finanzmetropole gelten als Gradmesser für den weltweiten Handel.
Im Vergleich zum Vorquartal von Oktober bis Dezember schrumpfte die Wirtschaft des Stadtstaates sogar um 10,6 Prozent. Im Gesamtjahr droht eine deutliche Rezession. Das Ministerium rechnet damit, dass die Wirtschaft um bis zu vier Prozent schrumpfen wird.
Da sich die weltweite Coronavirus-Pandemie "immer noch rasant entwickelt", sei es kaum möglich, vorauszusagen, wann sich die Weltwirtschaft erholen werde, teilte das Ministerium weiter mit. Singapurs Wirtschaft war schon vor Ausbruch der Pandemie durch den Handelsstreit zwischen USA und China belastet worden.
Regierungen und Zentralbanken in der ganzen Welt haben beispiellose Schritte ergriffen, um die wirtschaftlichen Folgen der Pandemie abzumildern. Unter anderem wurde in Washington ein billionenschweres Hilfspaket für die US-Wirtschaft auf den Weg gebracht.
Um die Pandemie einzudämmen, hat Singapur unter anderem seine Grenzen für Ausländer geschlossen und Bars und andere Freizeitorte geschlossen. Bisher verzeichnet der Stadtstaat eine relativ geringe Zahl an Infektionen: 632 Menschen infizierten sich mit dem Coronavirus, zwei Patienten starben.
(A. Bogdanow--BTZ)