Mittelstandsverbund warnt vor Massensterben von Unternehmen trotz Hilfspaketen
Trotz der Hilfspakete der Bundesregierung wegen der Corona-Krise warnt der Mittelstandsverbund vor einem Massensterben seiner Mitgliedsunternehmen. Die Lage sei "dramatisch", sagte der Präsident des Mittelstandsverbundes, Eckhard Schwarzer, dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (Donnerstagsausgaben). Möbelhändler, Textil- und Modeverkäufer, Schuhgeschäfte, Bau- und Gartenmärkte sowie viele andere fürchteten um ihre Existenz. Dem Verband gehören 230.000 mittelständische Unternehmen aus Handel und kooperierenden Branchen an.
"All diese Mittelständler nehmen von heute auf morgen keine einzigen Euro mehr ein. So etwas gab es noch nie", sagte Schwarzer. Die Hilfspakete der Bundesregierung kämen für viele Firmen möglicherweise nicht mehr rechtzeitig. Viele Mittelständler seien jetzt schon in akuter Finanznot.
"Die halten nicht mehr lange durch, und wir reden da über Tage, nicht über Wochen", warnte der Verbandspräsident. Bis die Hilfe der Regierung angelaufen und vor allem ausgezahlt sei, könne es für viele Unternehmen schon zu spät sein.
Schwarzer betonte, dass dem Handel schon jetzt massiver Schaden entstanden sei, vor allem jenen Händlern, deren Geschäft saisonabhängig ist. Gartenmärkte etwa hätten bereits jetzt ihre Ware für den Frühling bekommen und größtenteils auch schon bezahlt. Modegeschäfte würden gerade mit der Sommer-Kollektion beliefert. "Wenn das Geschäft im Sommer wieder losgeht, können die Händler keine Frühlingsblumen mehr verkaufen. Und auch das Geschäft mit der Bademode ist dann eigentlich vorbei. Diese Waren sind schon jetzt praktisch wertlos, sagte der Verbandspräsident.
(B. Semjonow--BTZ)