Südwesten übernimmt Krisen-Tarifvertrag für Metallindustrie aus NRW
Unternehmen und Arbeitnehmervertreter im Südwesten haben den vergangene Woche zwischen den Tarifparteien in Nordrhein-Westfalen ausgehandelten Krisen-Tarifvertrag für die Metall- und Elektroindustrie weitgehend übernommen. Darauf einigten sich die IG Metall Baden-Württemberg und der Arbeitgeberverband Südwestmetall nach eigenen Angaben vom Montag. Nach Angaben der Gewerkschaft gelten nun auch im Südwesten Erleichterungen bei der Kinderbetreuung und der Entgelttarifvertrag sowie der Manteltarifvertrag für Auszubildende treten unverändert wieder in Kraft.
Die in NRW gefundenen Regelungen zu Kurzarbeit kommen den Angaben zufolge in Baden-Württemberg nicht zum Tragen. Grund ist, dass die Tarifpartner im Südwesten bereits vor Jahren weitergehende Zuzahlungen der Arbeitgeber vereinbart hätten.
Zudem einigten sich die Tarifvertragspartner demnach, die Gespräche zur Modernisierung der Manteltarifverträge für Auszubildende sowie zu den in der Tarifrunde 2020 aufgeworfenen Fragen, insbesondere zur betrieblichen Bewältigung der Transformation, nach dem Abklingen der Pandemie fortzusetzen. Außerdem wollten beide Seiten schnellstmöglich beraten, wie sie als Tarifvertragsparteien einen Beitrag zur Bewältigung der Corona-Krise leisten können.
Die Tarifparteien im Pilotbezirk Nordrhein-Westfalen hatten den Tarifvertrag am vergangenen Freitag beschlossen. Er soll Unternehmen und Arbeitsplätze während der Corona-Krise sichern und gilt bis Ende des Jahres. Lohnerhöhungen sind ausgesetzt, dafür gibt es Regelungen, um finanzielle Einbußen der Beschäftigten bei Kurzarbeit zu minimieren. Auch zusätzliche freie Tage für die Kinderbetreuung wurden vereinbart.
(K. Berger--BTZ)