Hessisches Landwirtschaftsministerium befürchtet Engpass bei Erntehelfern
Das hessische Landwirtschaftsministerium fürchtet durch die Grenzschließungen im Zuge der Bekämpfung der Coronapandemie Engpässe bei den Erntehelfern. "Leider können in Folge der Grenzschließungen viele der fleißigen und für die Spargelernte unverzichtbaren Saisonarbeitskräfte aus Südost- und Osteuropa im Moment nicht oder nur mit großer Mühe nach Deutschland einreisen", erklärte Landwirtschaftsministerin Priska Hinz (Grüne) am Donnerstag. Durch die Witterung beginne die Spargelsaison dieses Jahr deutlich früher.
Die Lage in den Betrieben sei "sehr ernst", denn ohne Erntehelfer könne die Spargelernte nicht bewältigt werden. Die Folge könnten Engpässe beim Spargel und anderen Gemüsesorten sein. Landwirte fürchteten um ihre Existenz. "Wir haben uns auf Bundesebene bereits mit aller Kraft dafür eingesetzt, dass es schnelle und stabile Regelungen zur Gewährleistung der Einreise für die Saisonarbeitskräfte für Gartenbau und Landwirtschaft gibt", erklärte Hinz. Am Montag wolle sich das Bundeskabinett mit entsprechenden Regelungen befassen.
Der Transit durch andere EU-Länder müsse trotz allgemeiner Grenzschließungen sichergestellt sein. Hinz appellierte an die Bundesregierung, "die bestehende 70-Tage-Regelung für Saisonarbeitskräfte, die bereits im Land sind, für die nächsten Wochen auszusetzen". Zudem müssten Zuverdienstmöglichkeiten für potentielle Helfer aus anderen Branchen auf Bundesebene schnellstens geklärt werden.
Der Engpass bei den Erntehelfern werde sich auf den Spargelpreis auswirken. "Ich bitte um Verständnis und Akzeptanz für eventuell höhere Preise für regionale Produkte", erklärte Hinz.
(O. Karlsson--BTZ)