DIHK erwartet schlimmsten globalen Konjunktureinbruch seit 2008/09
Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) erwartet als Folge der Coronavirus-Pandemie den schlimmsten Einbruch der Weltwirtschaft seit der Finanzkrise der Jahre 2008/09. Den deutschen Unternehmen mache vor allem die rückläufige Konjunktur in China zu schaffen, sagte der DIHK-Außenwirtschaftschef Volker Treier den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Dienstagsausgaben).
Wenn in den nächsten Wochen die Daten zum deutsch-chinesischen Handel vorlägen, "werden wir ein böses Erwachen erleben", sagte Treier voraus. Der DIHK rechne mit "zweistelligen Rückgängen" im Vergleich zum Vorjahr. Die deutsche Exportwirtschaft ist in hohem Maße von den Beziehungen zu China abhängig, wo die wirtschaftliche Tätigkeit infolge der Corona-Krise einen starken Rückgang erlitten hat.
Für die deutschen Unternehmen komme es vordringlich darauf an, dass sie über die schwierigen Wochen gebracht würden, "ohne vom Markt zu verschwinden", sagte Treier. Der Schlüssel sei dabei die Versorgung mit Liquidität.
Die Bundesregierung habe mit ihren Beschlüssen zu Kurzarbeitergeld, Steuerstundungen und Ausfallgarantien bereits "wichtige Unterstützungssignale" gegeben, lobte der DIHK-Vertreter. Was noch fehle, sei etwa eine Unterstützung für sogenannte Solo-Selbständige, also Menschen, die eine selbstständige Tätigkeit ohne Mitarbeiter ausüben.
Die Sorgen um die globale Konjunktur hatten zuletzt die Börsenkurse mehrfach dramatisch abstürzen lassen. Der Deutsche Aktienindex (Dax) schloss am Montag bei 8742 Punkten und einem Minus von 5,31 Prozent. Auch die US-Börsen erlebten erneut einen weiteren finsteren Tag. An der Wall Street brach der Leitindex Dow Jones um knapp 13 Prozent ein und endete bei rund 20.188 Punkten. Das war der stärkste Rückgang seit dem sogenannten schwarzen Montag vom Oktober 1987.
(A. Walsh--BTZ)