Corona-Pandemie und Trumps Einreisestopp schicken Aktienmärkte weiter auf Talfahrt
Die weltweite Coronavirus-Pandemie drückt die Aktienkurse weiter tief in die roten Zahlen. Der Deutsche Aktienindex (Dax), der zu Beginn der Jahres noch Rekordhöhen erklommen hatte, rutschte am Donnerstag zum ersten Mal seit Sommer 2016 unter die Marke von 10.000 Punkten. Auch an den Handelsplätzen in Paris und London ging es weiter abwärts - unter Druck stand nach dem von US-Präsident Donald Trump verkündeten Einreisestopp für Europäer vor allem die Luftfahrtbranche.
So fiel etwa die Lufthansa-Aktie am späten Vormittag in Frankfurt am Main zeitweilig unter neun Euro - ein Minus von 11,8 Prozent. In Paris notierten die Anteilsscheine des französisch-niederländische Luftfahrtkonzerns France-KLM vorübergehend mehr als zehn Prozent im Minus und waren nur noch 4,37 Euro wert. In London rutschten die Titel der British-Airways-Mutter IAG ebenfalls zweistellig ab.
Trumps Ankündigung, der zur Eindämmung der Pandemie ein 30-tägiges Einreiseverbot für die 26 Länder des europäischen Schengenraums verhängt hatte, habe die Anleger "unerwartet" erwischt, kommentierte Analyst Vincent Boy von IG France. Der Schritt berge nun die Gefahr, weitere "protektionistische Tendenzen" von Staaten anzufachen. Weitere Einschränkungen würden sich dabei insbesondere auf die ohnehin schon gebeutelte Reise- und Tourismusbranche auswirken. Die Angst, dass andere Länder dem Beispiel Trumps folgen könnten, "lähmt die Börse", erklärte Analyst Timo Emden.
(T. Jones--BTZ)