Fahrradbranche verspürt Rückenwind - doch die Corona-Krise birgt Unsicherheit
Das Wachstum auf dem Fahrradmarkt hat sich im vergangenen Jahr dank eines Booms bei E-Bikes fortgesetzt. Die verkaufte Stückzahl an Fahrrädern und E-Bikes lag 2019 mit insgesamt 4,31 Millionen um 3,1 Prozent über dem Vorjahr, wie der Zweirad-Industrie-Verband am Mittwoch mitteilte. Während der Verkauf von E-Bikes mit einem Plus von rund 34 Prozent stark zulegte, wurde bei Fahrrädern allerdings ein Rückgang von 7,8 Prozent verzeichnet.
Der Umsatz der Branche stieg um 34 Prozent auf 4,23 Milliarden Euro. Zusammen mit dem Komponenten- und Zubehörbereich ergibt sich dem Verband zufolge daraus ein Gesamtumsatz der Branche von rund sieben Milliarden Euro. Die deutliche Umsatzsteigerung ist demnach vor allem auf den hohen Absatz von E-Bikes zurückzuführen - sie kosten im Schnitt deutlich mehr als herkömmliche Räder.
2019 erhöhte sich der durchschnittliche Kaufpreis aller Räder so auf 982 Euro - 20 Prozent mehr als noch 2018. Allerdings sei auch der Durchschnittspreis des klassischen Fahrrads gestiegen, erklärte der Verband. Damit setze sich der Trend zu Markenprodukten und Fahrzeugen mit hoher Qualität wie schon in den Jahren zuvor fort. Insgesamt liegt der Marktanteil von E-Bikes am Gesamtfahrradmarkt inzwischen bei 31,5 Prozent.
Die "sehr positive Entwicklung" des Fahrrad- und E-Bike-Marktes zeige, "dass Themen wie nachhaltige Mobilität, Gesundheit und Spaß am Radfahren in der deutschen Gesellschaft und Politik angekommen sind", erklärte Siegfried Neuberger, Geschäftsführer des Zweirad-Industrie-Verbandes. "Wir sind sicher, dass sich dieser positive Trend fortsetzen wird", fügte er hinzu. Allerdings könne der negative Einfluss des Coronavirus auf die Lieferkette "bisher noch nicht abschließend eingeschätzt werden". China ist für die Fahrradbranche ein bedeutender Produktions- und Zulieferstandort.
(L. Andersson--BTZ)