Nach Scheitern von Tarifrunde drohen Streiks in Metallindustrie
Nach dem Scheitern der neuen Verhandlungsrunde im Tarifstreit in der Metall- und Elektroindustrie drohen ganztägige Warnstreiks in der Branche. "Offenbar verstehen die Arbeitgeber keine andere Sprache als noch mehr Druck", erklärte der IG-Metall-Verhandlungsführer für Baden-Württemberg, Roman Zitzelsberger, am Samstag. Die Große Tarifkommission der IG Metall Baden-Württemberg habe daher das klare Votum erteilt, dem Vorstand "ganztägige Warnstreiks zu empfehlen".
"Wir sind mit dem festen Willen in diese Verhandlung gegangen, einen tragbaren Kompromiss für beide Seiten zu finden", erklärte Zitzelsberger weiter. Die Arbeitgeber seien allerdings auf keinen der Lösungsvorschläge der Gewerkschaft eingegangen, beklagte er. Knackpunkt der Verhandlungen war demnach bis zum Schluss der von der Gewerkschaft geforderte Zuschuss für Beschäftigte mit Kindern, pflegebedürftigen Angehörigen oder in Schichtarbeit. Bei dem generellen Recht auf die 28-Stunden-Woche habe es hingegen eine "weitgehende" Annäherung gegeben.
Die neue Tarifrunde im Pilotbezirk Baden-Württemberg war am Samstagvormittag ergebnislos abgebrochen worden. Der Arbeitgeberverband Südwestmetall sprach zur Begründung von "nicht erfüllbaren Bedingungen" seitens der Gewerkschaft. Verhandlungsführer und Südwestmetall-Chef Stefan Wolf warnte die Gewerkschaft zudem davor, nun mit 24-Stunden-Streiks oder einem Streik nach Urabstimmung "den Tarifkonflikt zu eskalieren".
(P. Hansen--BTZ)