Putin gibt sich unbeeindruckt vom Ölpreisstreit
Der russische Präsident Wladimir Putin hat sich am Mittwoch unbeeindruckt gezeigt vom Ölpreisstreit mit Saudi-Arabien. Die russische Wirtschaft könne "gestärkt" daraus hervorgehen, sagte Putin am Mittwoch in Moskau. "Ich bin sicher, dass Russland diese unruhigen Zeiten mit Ruhe und Würde durchstehen wird."
Russland hatte sich vergangene Woche beim Treffen der Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) mit ihren Partnerstaaten gegen eine weitere Drosselung der Ölfördermenge ausgesprochen. Saudi-Arabien senkte daraufhin seinen Ölpreis auf den niedrigsten Stand seit 20 Jahren. Am Montag brach der Ölpreis auf den internationalen Märkten zeitweise um 30 Prozent ein.
Am Dienstag legte der Ölpreis wieder etwas zu, daraufhin kündigte Saudi-Arabien eine Erhöhung der Fördermenge an. Auch die Vereinigten Arabischen Emirate erklärten kurz darauf, sie seien zu einer höheren Förderung um eine Million Barrel am Tag bereit. Umgehend sank der Ölpreis wieder.
Putin sagte, "Prozesse wie dieser schaffen Probleme, aber umgekehrt schaffen sie auch neue Möglichkeiten". Die russische Zentralbank und die russische Regierung hätten "ausreichend Instrumente und Ressourcen, um die Stabilität zu wahren".
Russland ist der zweitgrößte Ölförderer der Welt und hängt stark ab von dem Geld aus dem Export des Rohstoffs. In den vergangenen Jahren wurde ein staatlicher Fonds aufgebaut, um Ölpreisschwankungen aufzufangen. Laut Finanzministerium sind darin 150 Milliarden Dollar, was ausreichen würde, Mindereinnahmen wegen eines Ölpreises von 25 bis 30 Dollar für sechs bis zehn Jahre auszugleichen.
(P. Rasmussen--BTZ)