EU-Kommission plant Initiativen für weniger Abfall und mehr Wiederverwertung
Die EU-Kommission plant eine Reihe von Initiativen für weniger Abfall und mehr Wiederverwertung von Rohstoffen. "Viele Produkte gehen zu leicht kaputt, können nicht wiederverwendet, repariert oder recycelt werden oder werden nur für den einmaligen Gebrauch hergestellt", erklärte EU-Kommissonsvize Frans Timmermans am Mittwoch in Brüssel. Angesetzt werden soll demnach auch bei Plastikverpackungen und Mülltrennung.
Um die Produktlebenszyklen zu verlängern, sei geplant, "bis 2021 ein Recht auf Reparatur in der Verbraucher- und Produktpolitik der EU zu verankern", kündigte die Kommission an. Dafür müsse neben Herstellung und Gebrauch bereits bei der Produktentwicklung angesetzt werden. Verbraucher sollen demnach vor allem besser informiert werden.
Der exzessive Gebrauch von Verpackungsmaterial, insbesondere auf Plastikbasis, soll gesetzlich eingeschränkt werden. Hinzu kommen "neue verbindliche Anforderungen an den Recycling-Gehalt und besondere Aufmerksamkeit für Mikroplastik".
Darüber hinaus legt Brüssel ein Augenmerk auf den Textilsektor. "Wettbewerbsfähigkeit und Innovation in diesem Sektor" sollen gestärkt und "der EU-Markt für die Wiederverwendung von Textilien angekurbelt" werden. Auch im Bausektor soll über "nachhaltige Prinzipien" nachgedacht werden - so sollen zum Beispiel verstärkt recycelte Materialien verwendet werden.
Beim Thema Mülltrennung kündigte die Behörde noch keine konkreten Maßnahmen an. Sie werde aber "die Festlegung eines EU-weiten, harmonisierten Modells für die getrennte Sammlung von Abfällen und die Kennzeichnung prüfen".
Die Kreislaufstrategie ist Teils des umfassenden Klimaschutzplans von Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen, der zu einer treibhausgasneutralen Wirtschaft führen soll. "Es ist nicht möglich, das Ziel der Klimaneutralität bis 2050 zu erreichen, ohne zu einer vollständig zirkulären Wirtschaft überzugehen", betonte die Kommission.
(P. Rasmussen--BTZ)