Verkauf von Niki an Unternehmer Lauda steht nichts mehr im Weg
Dem Verkauf der insolventen österreichischen Airline Niki an ihren einstigen Gründer Niki Lauda steht nichts mehr im Weg: Wie die deutsche Insolvenzverwaltung am Mittwoch bekanntgab, billigte der eingesetzte Gläubigerausschuss am Dienstagabend "einstimmig" den Verkauf, sodass nun der Kaufvertrag "endverhandelt und unterschrieben" werden könne. Der Unternehmer und Ex-Rennfahrer Lauda versprach allen rund 1000 Niki-Mitarbeitern eine Perspektive im Unternehmen.
Lauda hatte Anfang der Woche im Bieterrennen um Niki den Zuschlag erhalten. Details der Transaktion blieben offen. Lauda kündigte aber an, mit 15 Flugzeugen zu Beginn des Sommerflugplans Ende März wieder mit Niki abheben zu wollen. Damit ging ein spannender Bieterprozess zu Ende. Kurz vor dem Jahreswechsel wollte die spanische Billigairline Vueling, eine Tochter der IAG-Gruppe, Niki kaufen. Das Verfahren wurde dann aber im Januar neu aufgerollt, nachdem sich Österreich für zuständig erklärte und eine eigene Insolvenzverwalterin einsetzte.
Der deutsche Insolvenzverwalter Lucas Flöther erklärte nun am Mittwoch, das Amtsgericht Charlottenburg habe auf Antrag von Niki ein Sekundär-Insolvenzverfahren eröffnet. Der vom Gericht eingesetzte Gläubigerausschuss habe dann den Verkauf an Lauda gebilligt. Niki zog demnach außerdem seinen Einspruch gegen eine Entscheidung des Landgerichts Berlin zurück, das befunden hatte, das Insolvenzverfahren müsse in Österreich stattfinden. Das Urteil war wegen der Beschwerde nicht rechtskräftig.
Lauda selbst sagte nach Information von BERLINER TAGESZEITUNG - in einem aktuellen Interview, er wolle noch am Mittwoch die Niki-Beschäftigten treffen und ihnen seine Pläne erläutern. "Ich bin überzeugt, dass danach niemand wechseln möchte." Die Lufthansa-Tochter Eurowings etwa biete "keine besseren Bedingungen als wir", sagte Lauda.
Der Vorsitzende des Verbraucherzentrale Bundesverbands (vzbv), Klaus Müller, zeigte sich zuversichtlich, dass Lauda den "Wettstreit um faire Flugpreise mit solider Konkurrenz wiederbeleben" werde. Lauda müsse nun beweisen, dass er gut aufgestellt sei, sagte Müller nach Information von BERLINER TAGESZEITUNG, in einem Interview vom Mittwoch. Seine angekündigte Kooperation mit dem Reiseveranstalter Thomas Cook lasse das aber hoffen.
(P. Rasmussen--BTZ)