Viel Zuspruch im Bundestag für geplante Abschaffung von Ein-Cent-Münzen
Im Bundestag gibt es laut einem Zeitungsbericht viel Zuspruch für die geplante Abschaffung von Ein-Cent- und Zwei-Cent-Münzen. Das habe eine Umfrage unter den Fachpolitikern der Bundestagsfraktionen ergeben, berichtete die "Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung".
Für die Union lobte die Finanzpolitikerin Antje Tillmann (CDU) das Vorhaben der EU-Kommission. "Auf Ein-Cent- und Zwei-Cent-Münzen können wir gut verzichten, auf unser Bargeld natürlich nicht", sagte sie der "FAS". Weil viele Menschen bargeldlos zahlten, seien die Kosten für die Prägung der Münzen höher als ihr Nutzen. Eine Abschaffung wäre daher "konsequent".
Der finanzpolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, Lothar Binding, urteilte, das "Handling von Bargeld" müsse "so effizient wie möglich sein". Deshalb "sollte über eine Abschaffung nachgedacht werden".
Grünen-Fraktionsvize Oliver Krischer nannte die Prägung von jährlich fast einer Milliarde Ein- und Zwei-Cent-Münzen eine "riesige, unnötige und teure Ressourcenverschwendung". Nach wenigen Jahren seien all diese Münzen "in irgendwelchen Schubladen verschwunden". Tatsächlich besitzt laut EU-Kommission jeder Bürger der Eurozone im Schnitt 181 dieser Münzen - Tendenz steigend.
FDP, AfD und Linkspartei sind allerdings gegen eine Abschaffung der kleinen Münzen. FDP-Politiker Otto Fricke nannte den Plan "riskant". Es drohe die Gefahr eines "schleichenden Endes des Bargeldes", dieses sei aber "geprägte Freiheit für den Einzelnen und gesellschaftlicher Kitt im Zwischenmenschlichen".
Beatrix von Storch von der AfD wandte sich gegen jede Abschaffung von Bargeldmünzen. Fabio de Masi von der Linkspartei warnte vor drohenden "Preiserhöhungen durch Aufrundung". Außerdem sei Bargeld im Unterschied zu elektronischem Geld "sicher", sagte er der "FAS".
(M. Taylor--BTZ)