Britische Wettbewerbshüter äußern Bedenken gegen Sky-Kauf durch Fox
Die britische Wettbewerbsbehörde hat Bedenken gegen die geplante Übernahme des europäischen Bezahlsenders Sky durch den US-Medienkonzern 21st Century Fox aus dem Imperium des Medienunternehmers Rupert Murdoch. Es liege "nicht im öffentlichen Interesse", dass 21st Century Fox den Sender Sky komplett übernehme, erklärte die Wettbewerbs- und Marktbehörde (CMA) am Dienstag. 21st Century Fox gehören bereits 39,1 Prozent der Sky-Anteile.
2016 hatte Fox 11,4 Milliarden Pfund (13 Milliarden Euro) für die 61 Prozent geboten, die dem Konzern noch nicht gehören. Die CMA teilte mit, deren Kauf würde Murdoch "zu viel Kontrolle" über die Nachrichten in Großbritannien geben. Bereits jetzt konsumiere fast ein Drittel der britischen Bevölkerung Murdochs Medien: Unter anderem die Zeitungen "The Times" und "The Sun" gehören seiner Familie.
Die Wettbewerbshüter sorgten sich um Medienpluralität - nicht aber darum, dass 21st Century Fox den Rundfunk-Standards Großbritanniens nicht entsprechen wolle, betonte die Behörde.
Die CMA nannte drei Szenarien: Entweder sie könne den Kauf blockieren und damit verhindern. Sky könne aber auch den beliebten Nachrichtensender Sky News abspalten oder verkaufen. Als dritte Möglichkeit sei denkbar, Sky News vom Einfluss der Stiftung der Murdoch-Familie fernzuhalten.
Die britische CMA nimmt nun Reaktionen von den Beteiligten entgegen, bevor sie am 1. Mai den endgültigen Bericht zu der geplanten Übernahme veröffentlicht. 21st Century Fox zeigte sich bereits "enttäuscht" von der Erklärung.
Wettbewerbshüter in Deutschland, Österreich, Irland und Italien sowie die Europäische Union haben die Übernahme bereits gebilligt. Der Sender Sky mit Hauptsitz in Großbritannien strahlt seine Programme in Deutschland und weiteren europäischen Ländern aus.
(L. Brown--BTZ)