Netflix gewinnt so viele neue Abonnenten wie nie in einem Quartal
Eigenproduzierte Serien wie "The Crown" oder "Stranger Things" haben sich für den US-Streamingdienst Netflix kräftig ausgezahlt: 8,3 Millionen neue Abonnenten gewann Netflix von Oktober bis Dezember weltweit hinzu und damit so viele wie noch nie in einem Quartal. "Wir hatten ein hübsches viertes Quartal", heißt es in einem Montag veröffentlichten Brief des Unternehmens an seine Aktionäre. Weltweit hat Netflix jetzt fast 117 Millionen Nutzer.
Der Kurs der Aktie legte im nachbörslichen Handel um über acht Prozent zu. Der Börsenwert des Unternehmens aus dem kalifornischen Los Gatos übersprang erstmals 100 Milliarden Dollar (82 Milliarden Euro).
Rund zwei Millionen Menschen in den USA und 6,36 Millionen außerhalb der Vereinigten Staaten entschieden sich im vierten Quartal für Netflix. Im Gesamtjahr gewann der Streamingdienst 24 Millionen neue Nutzer hinzu. Und in den ersten drei Monaten 2018 erwartet das Unternehmen weitere 6,35 Millionen neue Abonnenten.
Netflix erntete die Früchte seiner Investitionen außerhalb seines Heimatmarktes: Der Gewinn stieg im internationalen Geschäft auf 135 Millionen Dollar im vierten Quartal - im Vorjahreszeitraum stand noch ein Verlust von 67 Millionen Dollar zu Buche. Insgesamt machte Netflix hier 2017 einen Gewinn von 227 Millionen Dollar - es ist der erste Jahresgewinn, den das internationale Geschäft beisteuert.
Netflix, 1997 gegründet, hat in den letzten Jahren massiv expandiert und in eigenproduzierte Serien investiert. Zu empfangen ist der Dienst mittlerweile in rund 200 Märkten. Seinen gesamten Umsatz steigerte der Streamingdienst im vergangenen Jahr um 33 Prozent auf 11,7 Milliarden Dollar. Der Gewinn verdreifachte sich auf 559 Millionen Dollar.
Netflix-Chef Reed Hastings versicherte in einer Telefonkonferenz mit Analysten, das Unternehmen werde seine Gewinne auch weiterhin in die internationale Expansion stecken. Von den Investoren verlange dies "starke Nerven", räumte er ein. Der Abopreis soll sich nach der Erhöhung im Oktober offenbar nicht ändern: "Wir sind sehr zufrieden damit", sagte Hastings.
(A. Madsen--BTZ)