Mindestlöhne auf dem Bau steigen ab April
Mehr als 200.000 Bauarbeiter bekommen ab April einen höheren Mindestlohn. Die Arbeitgeber stimmten für den Ende Dezember erzielten Schlichterspruch im Bauhauptgewerbe, wie der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie und der Zentralverband des Deutschen Baugewerbes am Freitag mitteilten. Die Gewerkschaft hatte schon Anfang Januar zugestimmt.
Der Mindestlohn für Hilfsarbeiten auf dem Bau steigt damit um 35 Cent auf 12,55 Euro die Stunde. Der Mindestlohn für Facharbeiten im Westen und in Berlin klettert um 20 Cent auf 15,40 Euro beziehungsweise 15,25 Euro.
Die Arbeitgeber betonten, für den Mindestlohn für Facharbeiter im Westen und in Berlin gebe es lediglich einen ungefähren Inflationsausgleich von 1,3 Prozent. Diesen Mindestlohn 2 gibt es in Ostdeutschland nicht.
Diese Struktur werde nur bis Ende Dezember 2020 fortgeschrieben; die Diskussion über die Mindestlohnstruktur am Bau werde sich möglicherweise in der zweiten Jahreshälfte fortsetzen, betonten die Arbeitgeber. Sie wollen einen bundesweit einheitlichen Mindestlohn am Bau. In den Tarifverhandlungen 2019 hatten sie 12,40 Euro vorgeschlagen.
Die IG Bauen-Agrar-Umwelt lehnt einen einheitlichen Mindestlohn strikt ab. Sie hatte in den Tarifverhandlungen dagegen gefordert, den Mindestlohn für Facharbeiter auch im Osten einzuführen.
Auf dem Bau arbeiten in Deutschland laut Gewerkschaft rund 820.000 Menschen. Von den steigenden Mindestlöhnen ab 1. April profitieren ihren Angaben zufolge mehr als 200.000 Bauarbeiter.
(L. Andersson--BTZ)