Konjunkturerwartungen von Finanzexperten steigen erneut stark an
Die gute Entwicklung der Exporte und des privaten Konsums haben die Konjunkturerwartungen von Finanzexperten im Dezember deutlich steigen lassen. Der Index des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) kletterte aus dem Minusbereich um 12,8 Punkte auf 10,7 Punkte, wie das Institut in Mannheim am Dienstag mitteilte. Das ist der höchste Wert seit Februar 2018. Schon im November war der Index stark gestiegen.
"Die erneute erhebliche Zunahme der ZEW-Konjunkturerwartungen ist auf den ersten Blick überraschend", erklärte ZEW-Präsident Achim Wambach. Sie basiere auf der Hoffnung, dass sich die deutschen Exporte und der private Konsum besser entwickeln werden als bisher gedacht. "Diese Hoffnung wird gestützt von einem höher als erwarteten Außenhandelsüberschuss für Deutschland im Oktober, einem relativ robusten Konjunkturwachstum in der EU im dritten Quartal sowie einem stabilen deutschen Arbeitsmarkt."
Auch die Einschätzung der konjunkturellen Lage verbesserte sich. Der ZEW-Wert im Dezember liegt bei minus 19,9 Punkten und damit 4,8 Punkte über dem Wert vom November. Wambach riet zur Vorsicht: "Die eher ungünstigen Zahlen für Industrieproduktion und Auftragseingänge für Oktober zeigen jedoch, dass die Konjunktur noch immer recht fragil ist."
Das Mannheimer ZEW befragt monatlich rund 200 Experten von Banken, Versicherungen und Finanzabteilungen von Großunternehmen nach ihren aktuellen Einschätzungen und Prognosen zu wichtigen internationalen Finanzmarktdaten wie Inflationsraten, Zinsen, Aktienindizes, Wechselkursen und dem Ölpreis.
(D. Meier--BTZ)