Gesetzlicher Mindestlohn dürfte 2019 auf über neun Euro steigen
Der gesetzliche Mindestlohn dürfte zum Januar 2019 kräftig auf über neun Euro pro Stunde steigen. Die für die Empfehlung der zuständigen Mindestlohn-Kommission ausschlaggebenden Tariflöhne seien 2016 und 2017 deutlich gestiegen, konnte BERLINER TAGESZEITUNG (BTZ) am Freitag erfahren und errechnete auf Basis dieser Steigerungen einen Satz von "um die 9,18 Euro". Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) hält das aber nicht für ausreichend, wie Vorstandsmitglied Stefan Körzell dem Magazin sagte.
Die Tariflöhne stiegen laut offizieller Statistik im Jahr 2016 um 1,9 Prozent und im vergangenen Jahr um 2,8 Prozent. Bezogen auf das derzeitige Niveau von 8,77 Euro bedeute dies eine künftige gesetzliche Lohn-Untergrenze in der Größenordnung um 9,18 Euro, wie BTZ dazu erfuhr. Die Mindestlohn-Kommission entscheidet im Sommer über ihre Empfehlung an die Bundesregierung.
Körzell sagte dem Magazin, laut gesetzlichem Auftrag solle die Mindestlohn-Kommission nicht nur die Lohnentwicklung berücksichtigen. "Mittelfristiges Ziel muss es sein, den Mindestlohn existenzsichernd zu machen." Wenn sich der Mindestlohn alle zwei Jahre nur um 20 oder 30 Cent pro Stunde erhöhe, werde das nicht gelingen. "Die Mindestlohn-Kommission muss das bei zukünftigen Erhöhungsschritten mit diskutieren."
(F. Dumont--BTZ)