Deutschland - BDI: "Investitionsturbo" für Klimaschutz nötig
Der Bund der Deutschen Industrie (BDI) hält die Einhaltung der deutschen Klimaschutzziele für 2050 für "technisch und ökonomisch machbar". Allerdings brauche es dafür einen "Investitionsturbo", wie BDI-Präsident Dieter Kempf zur Vorstellung einer Klimastudie in Berlin am Donnerstag erklärte. Um 80 Prozent weniger Treibhausgase bis zum Jahr 2050 gegenüber dem Jahr 1990 auszustoßen, seien Investitionen in Höhe von 1,5 Billionen Euro nötig.
"Die deutsche Klimaschutzpolitik droht, auf eine drastische Erfüllungslücke zuzusteuern", erklärte Kempf. Ohne zusätzliche politische Anstrengungen seien nur 61 Prozent Treibhausgasminderung bis 2050 realistisch. Die Bundesregierung strebt in dem Zeitraum 80 bis 95 Prozent Reduktion an. Kempf forderte marktorientierte und technologieoffene Anreize für weitere Investitionen und warnte vor einer "Fehlsteuerung" durch die Politik.
"Nach wie vor viel zu hohe Stromkosten, das Schneckentempo bei der energetischen Gebäudesanierung und eine fehlende gemeinsame Vision der zukünftigen Mobilität beunruhigen die deutsche Industrie", erklärte er. Der BDI-Studie zufolge braucht es umfangreichen Schutz für Industrien im internationalen Wettbewerb, damit die gesamtwirtschaftlichen Auswirkungen des Umbaus der Wirtschaft auf eine "schwarze Null" hinauslaufen.
Der Wandel sei aber nicht nur eine Herausforderung, sondern auch wirtschaftliche Chance: "Nachhaltiger Klimaschutz eröffnet vielen unserer Unternehmen langfristig Chancen auf dem wachsenden Weltmarkt für klimaschonende Produkte und Prozesse", erklärte Kempf.
(A. Walsh--BTZ)