Entwicklungsminister Müller will Kakaoverarbeitung nachhaltig gestalten
Bundesentwicklungsminister Gerd Müller (CSU) will in fünf Jahren nur noch nachhaltigen Kakao verarbeiten lassen. "Wir nehmen es noch viel zu oft hin, dass unser Kaffee oder unser Kakao für einen Tagelohn von 50 Cent in Westafrika geerntet wird", erklärte Müller am Mittwoch im Vorfeld der Grünen Woche. Das Bundesentwicklungsministerium will auf der Messe ein Programm für nachhaltig produzierten Kakao vorstellen.
"Wenn die Bauern und ihre Familien vom Kakaoanbau nicht leben können, dann dürfen wir uns nicht wundern, wenn sie zu uns kommen", erklärte Müller weiter. Das Programm werde gemeinsam mit mehr als 20 Partnern wie der Welthungerhilfe, dem WWF und Fairtrade vorgestellt. Unter anderem werde die Präsidentin der Kakaobauern-Vereinigung der Elfenbeinküste, Oussou Brou NGoran, begrüßt.
Am Beispiel Kakao werde der Weg von der Kakaoplantage bis zur Schokolade gezeigt. Deutschland ist demnach Exportweltmeister von Schokolade. Handlungsbedarf bestehe, weil für Kakaobauern vor Ort nur wenige Cent pro Tafel blieben.
Die 83. Grüne Woche öffnet am Freitag für das Publikum und dauert bis zum 28. Januar. 1660 Aussteller aus den Bereichen Landwirtschaft, Ernährung und Gartenbau präsentieren sich. Die Organisatoren erwarten 400.000 Fach- und Privatbesucher. Diesjähriges Partnerland ist Bulgarien. Insgesamt kommen die Aussteller aus 66 Ländern - den Organisatoren zufolge waren nie zuvor mehr Länder auf der Messe vertreten.
(D. Meier--BTZ)