IW geht von 0,1 Prozent Wirtschaftswachstum im kommenden Jahr aus
Die Wirtschaft in Deutschland wird nach Einschätzung von Forschenden auch im kommenden Jahr nicht wirklich von der Stelle kommen. Das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) in Köln geht für 2025 lediglich von einem Wachstum um "mickrige" 0,1 Prozent aus, wie es am Donnerstag mitteilte. Hohe Kosten, politische Unordnung und viele Unsicherheiten verhinderten, dass die deutsche Wirtschaft aus der Krise komme.
"Es hat etwas von einem Déjà-vu: Ein neues Jahr bricht an, die wirtschaftlichen Probleme und Lasten bleiben dieselben", erklärte das Institut. Die Lage der Industrie sei "alarmierend". Durch hohe Energie- und Arbeitskosten werde es für Unternehmen hierzulande immer schwieriger mit den Preisen der Konkurrenz aus dem Ausland mitzuhalten. Hinzu komme eine "anhaltende Investitionskrise".
Unternehmen hielten sich zudem zurück. Die politische Landschaft sei "so turbulent wie selten zuvor". Auf "nicht enden wollende Kriege und Konflikte, vier neue Jahre Trump, wachsender Protektionismus" und auch das Scheitern der Ampel-Koalition reagierten Firmen mit Zurückhaltung.
"Das ist schon lange keine konjunkturelle Verstimmung mehr, sondern eine schwerwiegende Strukturkrise", erklärte IW-Konjunkturchef Michael Grömling. Die nächste Bundesregierung dürfe keine Zeit verlieren, den Standort Deutschland wieder wettbewerbsfähig zu machen. Er forderte eine Unternehmenssteuerreform, Anreize für eine Ausweitung des Arbeitsvolumens, Investitionen in Infrastruktur und Verteidigung sowie der "ernsthafte Abbau von unnötiger Bürokratie".
L. Pchartschoy--BTZ