Bürokratie kostet Zeit: 22 Prozent der Arbeitszeit geht für Papierkram drauf
Bürokratie kostet in den deutschen Unternehmen vor allem Zeit: Wie das Münchner Ifo-Institut am Mittwoch auf der Grundlage einer Umfrage unter Führungskräften mitteilte, müssen Angestellte durch die steigenden Anforderungen mittlerweile 22 Prozent ihrer Arbeitszeit für bürokratische Tätigkeiten aufwenden. Die durch Bürokratie verursachten Kosten halten sich hingegen mit im Schnitt sechs Prozent des Umsatzes in Grenzen.
"Die Unternehmen berichten vor allem von erheblichem Personalaufwand, der zur Einhaltung immer neuer gesetzlicher Auflagen benötigt wird", erklärte Ifo-Forscherin Ramona Schmid. Kritik kommt aus den Unternehmen außerdem daran, dass die zunehmende Bürokratie ihre Wettbewerbsfähigkeit und unternehmerische Freiheit belaste und außerdem Investitionsentscheidungen beeinflusse.
Befragt wurden im Mai dieses Jahres rund 450 Mitglieder des Panels der Ifo-Managementumfrage. Darin beklagten die Befragten laut Ifo vor allem "ausufernde Berichts- und Informations-, Dokumentations- und Meldepflichten", zudem seien die Regelungen in den vergangenen zehn Jahren immer komplexer geworden. Knapp 80 Prozent der befragten Unternehmen müssen externe Dienstleister beauftragen, um den Anforderungen gerecht zu werden.
W. Winogradow--BTZ