Gewerkschaftsverband in Südkorea ruft zu Generalstreik bis zum Rücktritt Yoons auf
Nach dem Versuch des südkoreanischen Präsidenten Yoon Suk Yeol, das Kriegsrecht einzusetzen, hat der wichtigste Gewerkschaftsverband des Landes zu einem "unbefristeten Generalstreik" bis zu einem Rücktritt des Staatschefs aufgerufen. Yoon habe "das Ende (seiner) eigenen Macht erklärt", gab die 1,2 Millionen Mitglieder zählende KFTU am Mittwoch an. Sie warf dem Präsidenten eine "irrationale und antidemokratische Maßnahme" vor.
Auch die wichtigste Oppositionspartei hatte den Rücktritt des Staatschefs gefordert. "Er muss zurücktreten", erklärte Park Chan Dae von der Demokratischen Partei am Mittwoch.
Zuvor hatte Yoon wenige Stunden nach der überraschenden Ausrufung des Kriegsrechts angekündigt, die Maßnahme infolge eines Parlamentsvotums wieder zurückzunehmen. "Soeben hat die Nationalversammlung die Aufhebung des Ausnahmezustands gefordert, und wir haben das Militär abgezogen, das für den Einsatz unter Kriegsrecht eingesetzt war", erklärte Yoon am Mittwoch (Ortszeit) in einer Fernsehansprache.
Der Ausrufung des Kriegsrechts war ein Haushaltsstreit zwischen Yoons Partei PP mit der größten Oppositionskraft Demokratische Partei (DP) vorausgegangen. International hatte der Schritt Besorgnis ausgelöst.
Nach der Kehrtwende Yoons erklärte das Weiße Haus, die USA seien "erleichtert", dass der südkoreanische Präsident seinen Kurs geändert und das Votum des Parlaments respektiert habe.
U. Schmidt--BTZ