Südafrika will während G20-Vorsitzes "vernachlässigten" Kontinent voranbringen
Südafrika will seinen Vorsitz der G20-Staaten nutzen, um Themen des "vernachlässigten Kontinents" Afrika in den Vordergrund zu rücken. Präsident Cyril Ramaphosa sprach am Dienstag anlässlich der Übernahme der G20-Präsidentschaft von einem "großen Moment", um "die Entwicklungsprioritäten des afrikanischen Kontinents und im weiteren Sinne der Länder des Südens stärker auf die Tagesordnung der G20 zu setzen". Südafrika ist das erste afrikanische Land, das den Vorsitz des Zusammenschlusses innehat.
Südafrika hat die Präsidentschaft turnusmäßig am 1. Dezember von Brasilien übernommen und wird im November 2025 den G20-Gipfel ausrichten, bevor es den Vorsitz an die USA abgibt. Der G20 gehören 19 Staaten sowie die Europäische und die Afrikanische Union an. Die Mitglieder stehen für rund 85 Prozent des weltweiten Bruttoinlandsprodukts.
Ramaphosa sagte, die südafrikanische Präsidentschaft solle einen afrikanischen Anstrich haben, "was den Inhalt und die Themen betrifft". Er forderte zudem die Aufnahme weiterer afrikanischer Länder in die G20, beispielsweise das bevölkerungsreiche Nigeria, "damit wir die Stimme Afrikas, des vernachlässigten Kontinents, zu Gehör bringen können".
Die Prioritäten für die G20-Präsidentschaft Südafrikas sollen angesichts von zunehmenden Extremwetterereignissen auf der Klimaanpassung und der Finanzierung der Energiewende sowie der Schuldenbekämpfung armer Länder liegen. Zudem soll es Arbeitsgruppen zu den Themen Ungleichheit, Ernährungssicherheit und nachhaltige Entwicklung geben.
Mitgliedstaaten der G20 sind die G7-Staaten USA, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Kanada und Japan; hinzu kommen Russland sowie Australien, die Türkei, Saudi-Arabien und Südafrika. Vertreten sind außerdem die asiatischen Länder China, Indien, Indonesien und Südkorea sowie die lateinamerikanischen Staaten Argentinien, Brasilien und Mexiko.
P. Rasmussen--BTZ