"Spiegel": Thyssenkrupp gibt Stahltochter Finanzierungszusage für zwei Jahre
Der Industriekonzern Thyssenkrupp gibt seiner kriselnden Stahltochter laut "Spiegel" eine Finanzierungszusage für zwei Jahre. Unabhängige Wirtschaftsprüfer bescheinigten der Stahlsparte in einem Gutachten eine "positive Fortführungsprognose", wie der "Spiegel" am Sonntag unter Berufung auf informierte Kreise berichtete. Das Gutachten betrachte allerdings nur einen Zeitraum von bis zu 24 Monaten. Offiziell wollte Thyssenkrupp sich gegenüber dem Magazin nicht äußern.
Die Stahlsparte mit rund 27.000 Beschäftigen kriselt seit Jahren. Grund sind die schwache Konjunktur und auch die teure Umstellung auf grünen Stahl.
Die Konzernmutter treibt daher den Verkauf der Stahlsparte voran. 20 Prozent wurden bereits an die Firma EPCG des tschechischen Milliardärs Daniel Kretinsky verkauft. Geplant ist, weitere 30 Prozent an EPCG abzutreten.
Über die Zukunftspläne für die Stahlsparte war es im Sommer zu heftigem Streit gekommen. Im August traten der damalige Chef von Thyssenkrupp Steel, Bernard Osburg, und zwei weitere Vorstände sowie vier Mitglieder des Aufsichtsrats zurück, unter ihnen der frühere SPD-Spitzenpolitiker Sigmar Gabriel. Daraufhin wurden zwei Gutachten in Auftrag gegeben, eines zur kurzfristigen Fortführungsprognose, eines zur langfristigen Perspektive der Stahlsparte. Dieses steht laut "Spiegel" noch aus.
T. Jones--BTZ