Deutschland: Umweltministerin Hendricks fordert "Agrarkonsens"
Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD) hat Politik und Zivilgesellschaft zu mehr Einigkeit in der Agrarpolitik ermahnt. "Wir brauchen einen Agrarkonsens", sagte sie nach Information von BERLINER TAGESZEITUNG am heutigen Dienstag, in einem Interview. Nur so könnten Umweltprobleme gelöst und zugleich die Bauern gestärkt werden. Agrar-, umwelt- und verbraucherpolitische Anliegen stünden bislang oft im Widerspruch zueinander, beklagte Hendricks. Da sei eine "Versöhnung" nötig, um die Spaltung in der Gesellschaft zu verhindern.
Die Agrarpolitik steht in dieser Woche im Fokus einer Reihe von Veranstaltungen sowie der Grünen Woche. Die Messe beginnt am Freitag in Berlin. Am Samstag finden außerdem sowohl der bundesweite Aktionstag der Bewegung "Wir machen euch satt!" von Seiten der Landwirte als auch die jährliche Großdemo "Wir haben es satt" in Berlin statt, die eine Agrarwende fordert.
Hendricks lobte vor diesem Hintergrund den im Sondierungspapier zwischen Union und SPD vereinbarten Ausstieg aus der Nutzung des Unkrautvernichtungsmittels Glyphosat. "Wenn wir jetzt aus der Nutzung von Glyphosat aussteigen und den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln insgesamt deutlich verringern, ist das schon ein erster wichtiger Schritt hin zu einer neuen, nachhaltigen Landwirtschaftspolitik", sagte sie hierzu weiter.
Ein weiterer Baustein sei eine Neuordnung der EU-Agrarförderung. Die Landwirte müssten für ihre Leistungen für "Umweltschutz, Tierwohl und Landschaftspflege" fair entlohnt werden, sagte die Ministerin.
(W. Winogradow--BTZ)