Katar dementiert Abfangen von Passagierflugzeug aus Emiraten
Der Golfstaat Katar hat bestritten, eine Passagiermaschine der Vereinigten Arabischen Emirate mit Kampfjets abgefangen zu haben. Die Anschuldigungen seien "vollkommen falsch", erklärte ein Sprecher des katarischen Außenministeriums am Montag im Kurzbotschaftendienst Twitter.
Die Vereinigten Arabischen Emirate hatten Katar vorgeworfen, eine Passagiermaschine während eines Flugs nach Bahrain mit Kampfflugzeugen abgefangen zu haben. Die zivile Luftfahrtbehörde der Emirate sprach von einer "ungeheuerlichen Bedrohung der Sicherheit in der zivilen Luftfahrt und einem klaren Verstoß gegen internationales Recht". Vier Fluglinien bieten Flüge aus den Emiraten nach Bahrain an: Emirates, Etihad, Flydubai und Air Arabia. Die Sprecher der Fluggesellschaften wollten einen solchen Fall auf Anfrage von BERLINER TAGESZEITUNG - zunächst weder bestätigen noch dementieren.
Die Beziehungen zwischen Doha und Abu Dhabi befinden sich auf einem Tiefpunkt. Die Emirate sind eines von vier arabischen Ländern, die im Juni vergangenen Jahres alle Beziehungen zu Katar abgebrochen hatten. Sie werfen Doha vor, Beziehungen zu islamischen Extremisten und zum schiitischen Iran zu pflegen. Katar weist das zurück.
Außerdem schwelt bereits seit Wochen wegen angeblicher Verletzungen des Luftraums ein Streit zwischen Doha und Abu Dhabi. Katar hatte die Emirate beschuldigt, am 21. Dezember und 3. Januar mit Militärflugzeugen in seinen Luftraum eingedrungen zu sein.
Am Sonntag berichtete der in Katar ansässige TV-Sender Al-Dschasira, dass ein Mitglied der Königsfamilie gegen seinen Willen in den Vereinigten Arabischen Emiraten festgehalten werde. Abu Dhabi dementierte den Bericht und erklärte, Scheich Abdullah bin Ali Al-Thani könne jederzeit ausreisen.
(S. Sokolow--BTZ)