Gewerkschaft: Boeing-Beschäftigte nehmen nach wochenlangem Streik Vertragsangebot an
Nach mehr als sieben Wochen Streik bei Boeing haben die Beschäftigten das jüngste Vertragsangebot des US-Flugzeugbauers angenommen. Die Mitglieder der zuständigen Sektion der Gewerkschaft IAM hätten sich mit 59 Prozent der Stimmen für das Tarifangebot ausgesprochen, erklärte die Gewerkschaft am Montagabend (Ortszeit). Damit werden rund 33.000 Boeing-Beschäftigte aus der Gegend von Seattle wieder an die Arbeit zurückkehren.
"Der Streik wird enden, und jetzt ist es unsere Aufgabe, wieder an die Arbeit zu gehen und mit dem Bau von Flugzeugen zu beginnen und dieses Unternehmen wieder zum finanziellen Erfolg zu führen", sagte der örtliche IAM-Chef Jon Holden bei einer Pressekonferenz. Er sei stolz auf die Mitglieder.
Es war bereits das dritte Angebot des Unternehmens, das die Gewerkschaft den Beschäftigten zur Abstimmung vorgelegt hatte. Die anderen beiden Angebote waren abgelehnt worden.
Wie das Unternehmen und die verhandelnde Gewerkschaft IAM am vergangenen Donnerstag mitteilten, sieht das Angebot unter anderem Gehaltssteigerungen von 38 Prozent über vier Jahre sowie verbesserte Bonuszahlungen vor. Die IAM hatte angesichts jahrelanger Nullrunden in der Tarifrunde 40 Prozent mehr Geld gefordert, um die Verluste der vergangenen Jahre aufzuholen.
Sie empfahl die Annahme des Verhandlungsergebnisses. "Wir glauben, dass es nicht richtig wäre, die Mitglieder aufzufordern, länger zu streiken, da wir so viele Erfolge erzielt haben", erklärte IAM.
Boeing wird von dem Arbeitskampf stark belastet. Der Streik in der Region Pacific Northwest rund um die US-Metropole Seattle hatte am 13. September begonnen. Die Montage der Boeing-Maschinen 737 Max und 777 kamen damit praktisch zum Erliegen. Es ist für den finanziell stark angeschlagenen Flugzeugbauer daher entscheidend, dass der Streik beendet wird.
N. Nilsson--BTZ