DIHK: Unternehmen in Deutschland weiterhin mit konjunkturellen Schwierigkeiten
Die konjunkturelle Lage der Unternehmen in Deutschland hat sich einer Befragung der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK) zufolge weiter verschlechtert. Nur 26 Prozent der Unternehmen bewerten ihre Geschäftslage derzeit als positiv, 25 Prozent bewerten sie als schlecht, wie aus der am Dienstag veröffentlichten Konjunkturumfrage hervorgeht. Besonders schwierig ist die Lage demnach in der Industrie.
"Wir haben es nicht nur mit einer konjunkturellen, sondern einer hartnäckigen strukturellen Krise am Standort Deutschland zu tun", erklärte DIHK-Hauptgeschäftsführer Martin Wansleben. In der Industrie sei die Lage "am schlechtesten". 19 Prozent der Betriebe bewerteten ihre Lage dort als gut, 35 als schlecht. Eine solche Lage habe es zuletzt "während der schweren Krise" in den Jahren 2002 und 2003 gegeben. Wansleben sprach daher von einem deutlichen "Alarmsignal".
Auch die Erwartungen der Unternehmen für die kommenden Monate geben den Angaben nach "keinen Anlass für Optimismus". 13 Prozent erwarten eine Verbesserung, 31 Prozent rechnen mit schlechteren Geschäften. "Allenfalls könnte die kürzliche Zinssenkung der EZB ein erster Hoffnungsschimmer sein, wir sehen ihn aber noch nicht in unseren Zahlen", erklärte Wansleben.
Die bedeutendsten Geschäftsrisiken sind laut Umfrage jenseits der geopolitischen Spannungen unsichere wirtschaftspolitische Rahmenbedingungen, hohe Arbeitskosten und der Fachkräftemangel. Vor dem Hintergrund dieser Ergebnisse rechnet die DIHK nicht mit einer wachsenden Wirtschaft in diesem Jahr und auch für das nächste Jahr sei ein "Null-Wachstum" zu erwarten.
Befragt wurden insgesamt rund 24.000 Unternehmen "aus allen Branchen und Regionen".
L. Andersson--BTZ