Arbeitgeber kritisieren Warnstreiks in der Metall- und Elektroindustrie
Der Verband der Metall- und Elektroindustrie in Berlin und Brandenburg (VME) hat die für ab Dienstag angekündigten Warnstreiks der Gewerkschaft IG Metall kritisiert. "Warnstreiks angesichts der aktuellen Lage der Metall- und Elektroindustrie sind alles andere als hilfreich. Sie führen zu Produktionsausfällen und zu zusätzlichen Kosten", erklärte der VME-Vorstandsvorsitzende Stefan Moschko am Montag. Er forderte die Arbeitnehmerseite auf, an den Verhandlungstisch zurückzukehren.
In den bisherigen beiden Verhandlungsrunden konnte keine Einigung über einen neuen Tarifvertrag erzielt werden, am Montag endete dann die sogenannte Friedenspflicht. Die Gewerkschaft kündigte für die Nacht zu Dienstag ab 0 Uhr Warnstreiks an, unter anderem bei Airbus in Hamburg, Siemens Gamesa in Cuxhaven und Liebherr in Rostock. Auch bei Volkswagen in Osnabrück werden die Beschäftigten ihre Arbeit in der Nacht niederlegen. Im Laufe des Tages folgen Ausstände in weiteren Tarifgebieten.
Die Gewerkschaft fordert sieben Prozent mehr Lohn bei einer Laufzeit von zwölf Monaten, die Arbeitgeber bieten bislang bei einer Laufzeit von 27 Monaten eine Tariferhöhung in zwei Stufen um 3,6 Prozent an. Der VME erklärte, "früh in dieser Auseinandersetzung ein belastbares Angebot vorgelegt" zu haben. Die IG Metall indes bezeichnete das Angebot als "Krisenverstärker". "Zwei Verhandlungsrunden haben gezeigt, dass wir ohne Druck nicht zu einem überzeugenden Ergebnis kommen", erklärte Dirk Schulze, Gewerkschafts-Verhandlungsführer für Berlin-Brandenburg und Sachsen.
Der VME indes erklärte, nur mit Gesprächen würden beide Seiten "einer Lösung näherkommen". "Eine Eskalation mit Trillerpfeifen und rote Fahnen bringt uns nicht weiter", fügte Moschko an. Streiks würden den ohnehin schwer belasteten Betrieben weiter Schaden und damit "letztlich den Beschäftigten". Die dritte Runde in der Metall- und Elektroindustrie läuft bis zum 5. November.
K. Berger--BTZ