ZEW-Konjunkturerwartungen im Oktober gestiegen
Die Konjunkturerwartungen von Finanzexpertinnen und Finanzexperten in Deutschland sind im Oktober gestiegen. Der Index des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) in Mannheim kletterte um 9,5 Punkte auf 13,1 Punkte, wie das Institut am Dienstag mitteilte. Dazu trugen die Erwartung stabiler Inflationsraten und die Aussicht auf weitere Zinssenkungen bei, wie ZEW-Präsident Achim Wambach erklärte.
Die Einschätzung der aktuellen konjunkturellen Lage verschlechterte sich hingegen erneut, wie das ZEW mitteilte. Der Lageindikator für Deutschland fiel um 2,4 Punkte auf minus 86,9 Punkte. Knapp neun von zehn Befragten schätzten die aktuelle konjunkturelle Lage als schlecht ein, so das Institut. Der ZEW-Index war im Juli, August und September gesunken.
Die Erwartungen stiegen nun - "ausgehend von einer sehr schlechten Lagebewertung", wie ZEW-Präsident Wambach betonte. Neben Inflationsraten und Leitzinsen sehen die Expertinnen und Experten demnach auch positive Signale aus den deutschen Exportländern. Die Konjunkturerwartungen für den Euroraum, die USA und China hätten sich ebenfalls deutlich verbessert.
"Der gestiegene Optimismus für China dürfte mit den Konjunkturmaßnahmen der chinesischen Regierung zusammenhängen", fuhr Wambach fort. "Diese Entwicklungen dürften ebenfalls zu den erhöhten Konjunkturerwartungen für Deutschland beigetragen haben."
Das ZEW fragt für den Index monatlich Expertinnen und Experten von Banken, Versicherungskonzernen und Finanzabteilungen von Großunternehmen nach ihren Einschätzungen zu wichtigen internationalen Finanzmarktdaten, die Aufschluss über die weitere Konjunkturentwicklung geben. Dazu gehören Inflationsraten, Zinsen, Aktienindizes, Wechselkurse und der Ölpreis. Der ZEW-Index gilt als wichtiger Indikator für die künftige ökonomische Entwicklung Deutschlands.
An der aktuellen Umfrage vom 7. bis zum 14. Oktober beteiligten sich laut ZEW 161 Analystinnen und Analysten sowie institutionelle Anlegerinnen und Anleger.
A. Williams--BTZ