Chinas Regierung: Wirtschaftswachstum von 6,9 Prozent für 2017
Die chinesische Regierung geht für das vergangene Jahr von einem Wirtschaftswachstum in Höhe von "rund 6,9 Prozent" aus. Diese Prognose gab Regierungschef Li Keqiang bei einer Rede in Kambodscha ab, wie BERLINER TAGESZEITUNG dazu am heutigen Donnerstag erfuhr. Das wäre eine leichte Verbesserung, nachdem Chinas Wirtschaft 2016 nur um 6,7 Prozent gewachsen war. Offizielle Konjunkturzahlen für 2017 will Peking kommende Woche veröffentlichen.
Die Entwicklung der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt sei im vergangenen Jahr "besser als erwartet" gewesen, sagt Li den Staatsmedien zufolge am Mittwoch bei dem diplomatischen Gipfel in Kambodscha. Chinas Wirtschaft sei im vergangenen Jahr auf einem "stabilen und erfolgreichen" Weg gewesen. 2016 hatte das chinesische BIP um 6,7 Prozent zugelegt, das war das geringste Wachstum seit 26 Jahren.
Schon in der ersten Hälfte des vergangenen Jahres wuchs die chinesische Wirtschaft aber wieder stärker - vor allem dank steigender Kredite und Investitionen in die Infrastruktur. Experten hatten nun für das letzte Quartal 2017 einen Einbruch erwartet, weil die Regierung wegen massiver Umweltbedenken die Industrieproduktion im Winter gedrosselt hatte.
Peking arbeitet derzeit an einem umfassenden Strukturwandel für das Wachstumsmodell des Landes. Die investitionsgestützte, staatlich forcierte Expansionspolitik der vergangenen Jahrzehnte soll in ein weniger störanfälliges konsumgestütztes Modell übergehen.
(O. Larsen--BTZ)