Vorstände: Frauenanteil in börsennotierten Firmen gestiegen
Die Zahl der Frauen im Vorstand börsennotierter Unternehmen ist zum fünften Mal in Folge auf nunmehr 7,3 Prozent gestiegen. Wie eine am Dienstag von der Beratungsgesellschaft EY vorgestellte Studie ergab, gehen die 30 DAX-Unternehmen mit einem Anteil von zuletzt 12,9 Prozent Frauen im Vorstand mit gutem Beispiel voran. Die mittleren MDAX-Unternehmen stagnieren hingegen: Wie vor einem Jahr auch betrug der Anteil weiblicher Vorstände dort zuletzt 4,4 Prozent.
EY untersuchte die Struktur der Vorstände der 160 im DAX, MDAX, SDAX und TecDAX gelisteten Unternehmen und nahm als Stichtag der dortigen Beschäftigten den 1. Januar 2018. Demnach stieg die Zahl der weiblichen Vorstände in den Firmen im Jahresvergleich von 43 auf 50. Vier Unternehmen wurden dabei von einer Frau geführt - zwei SDAX- und zwei TecDAX-Firmen.
Trotz dieser Fortschritte bleiben die Vorstände der meisten Unternehmen der Analyse zufolge eine Männerdomäne. Demnach sind 73 Prozent der Vorstandsgremien ausschließlich mit Männern besetzt. "Der Weg von Frauen in die Führungsspitzen der Unternehmen bleibt leider oft mühsam und steinig", erklärte Ulrike Hasbargen von EY. Die Quote für Neubesetzungen in Aufsichtsräten habe zu einem deutlichen Anstieg geführt, daher gebe es auch für die Vorstände keine "Ausreden" mehr.
Unternehmen seien gut beraten, Frauen gezielt zu fördern und zu motivieren, die Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu stärken und ihnen die Chance auf Vorstandsposten zu geben, forderte Hasbargen. Wenn die Zahl der weiblichen Vorstände weiter so langsam steige, werde es bis 2038 dauern, bis gerade mal ein Drittel der Vorstandsposten mit Frauen besetzt sei, rechnete EY vor.
Analysiert nach den Zuständigkeitsbereichen fand EY heraus, dass Frauen in Chefetagen am häufigsten für operative Bereiche zuständig sind: 28 Prozent der weiblichen Vorstände tragen Verantwortung für das operative Geschäft. Auch der Personalbereich wird häufig von Frauen betreut. Am höchsten ist der Frauenanteil zudem in Vorständen von Telekommunikationsunternehmen - nicht so gut weiblich besetzt sind Führungsgremien der Branchen Medien, Handel, Rohstoffe und IT.
(F. Schulze--BTZ)