Insolvenzverwalter: Aufkauf von Niki durch IAG in Gefahr
Die Übernahme des österreichischen Ferienfliegers Niki durch den britischen Konzern IAG ist nach Einschätzung der zuständigen Insolvenzverwaltung in Gefahr. Wie der Sprecher des Insolvenzverwalters von Niki und Air Berlin aktuell ausführte, reichte das österreichische Fluggastrechteportal Fairplane beim Amtsgericht Charlottenburg in Berlin Beschwerde dagegen ein, dass das Insolvenzverfahren in Deutschland stattfindet.
"Sollte dieser Beschwerde stattgegeben und ein neues Insolvenzverfahren eröffnet werden, ist der Aufkauf von Niki hinfällig", sagte Christoph Möller, Sprecher des Insolvenzverwalters Lucas Flöther, nach Information von BERLINER TAGESZEITUNG. Dann seien die Kaufverträge nicht mehr gültig und müssten neu verhandelt werden. Sollte das Gericht die Beschwerde ablehnen, werde sich das Landgericht Berlin damit beschäftigen.
Wie der österreichische "Kurier" berichtete, ist ein Argument von Fairplane, dass durch ein Insolvenzverfahren in Österreich die Interessen der dortigen Gläubiger besser vertreten werden könnten. Niki ist eine Tochterfirma der insolventen Fluggesellschaft Air Berlin und war zunächst nicht pleite. Eigentlich wollte die Lufthansa den Ferienflieger übernehmen, trat dann aber von der Kaufabsicht zurück. Daraufhin meldete auch Niki Mitte Dezember Insolvenz an.
In der vergangenen Woche dann wurde bekannt, dass Niki zu großen Teilen an den British-Airways-Mutterkonzern IAG verkauft werden soll. Erwerben will IAG die Fluglinie für die spanische Tochter, den Billigflieger Vueling, für 36,5 Millionen Euro.
(D. Fjodorow--BTZ)