Erneuerbare Energien decken 36 Prozent des Stromverbrauchs
Erneuerbare Energien werden bis zum Jahresende voraussichtlich über 36 Prozent des Bruttostromverbrauchs in Deutschland decken. Das geht aus einer am Mittwoch veröffentlichten Schätzung des Zentrums für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) und des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) hervor. Demnach könnten regenerative Quellen im Jahr 2017 fast 217 Milliarden Kilowatt Strom erzeugt haben. Im Vergleich zum Vorjahr (188 Milliarden Kilowatt) sei dies ein deutlicher Anstieg.
Laut ZSW und BDEW bleibt Windkraft an Land mit einem Anteil von über 40 Prozent der größte Energielieferant unter den Erneuerbaren. An zweiter Stelle steht demnach Biomasse mit einem Anteil von fast 24 Prozent, Solarenergie folgt mit über 18 Prozent auf Platz drei. "Bereits jetzt haben die Erneuerbaren das von der Bundesregierung (...) für 2020 gesteckte Ziel von 35 Prozent Erneuerbaren-Anteil am Bruttostrom übertroffen", erklärte Stefan Kapferer, Vorsitzender der BDEW-Hauptgeschäftsführung. Das sei eine gute Nachricht für den Klimaschutz.
Im Vergleich zum Vorjahr sei die Stromerzeugung aus Offshore-Windkraft um 49 Prozent gestiegen und habe damit den größten Anstieg verzeichnet. Der Schätzung zufolge stiegen auch die Erzeugnisse aus Windkraft an Land um über 31 Prozent. Lediglich die Stromerzeugung aus Wasserkraft sei wegen der geringen Niederschläge in der ersten Jahreshälfte um etwa vier Prozent zurückgegangen.
Frithjof Staiß, Vorstandsmitglied des ZSW, bezeichnete den gestiegenen Ökostromanteil am Gesamtstromverbrauch als "Erfolgsgeschichte": In den vergangenen 15 Jahren habe der Zuwachs 28 Prozentpunkte betragen. "Jetzt sollte die Politik die Rahmenbedingungen so gestalten, dass auch die nächsten Ausbauziele erreicht werden", erklärte Staiß. Das gelte in erster Linie für die Sektoren Wärme und Mobilität, bei denen der Anteil erneuerbarer Energien seit Jahren stagniere.
(D. Wassiljew--BTZ)