Mehrheit der Bürger gegen offene Geschäfte am 24. Dezember
In der Debatte um einen verkaufsoffenen Sonntag an Heiligabend hat die Mehrheit der Deutschen eine klare Meinung: Fast neun von zehn sprachen sich dafür aus, dass die Geschäfte dieses Jahr an Heiligabend nicht öffnen sollen. An dem Tag gilt eine Sonderregelung für Lebensmittelgeschäfte - die Branchengrößen wollen diese Möglichkeit aber nicht nutzen.
Die Gewerkschaft Verdi läuft seit Wochen Sturm gegen Ladenöffnungen an Heiligabend. Sie bezeichnete einen verkaufsoffenen Sonntag an dem Tag als "zynisch" und rief dazu auf, an diesem Tag nicht einkaufen zu gehen. In einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Civey für "Welt Online" sprachen sich 87,2 Prozent der Befragten dafür aus, dass die Geschäfte in diesem Jahr an Heiligabend nicht öffnen sollten. 72,4 Prozent sagten dabei "Nein, auf keinen Fall", 14,8 Prozent antworten mit "Eher nein". Nur etwa jeder zehnte Deutsche (10,3 Prozent) befürwortete demnach eine Öffnung der Geschäfte an Heiligabend.
Die Sonderregelungen für verkaufsoffene Sonntage unterliegen den Landesbehörden. Keines der 16 Bundesländer hat eine Ladenöffnung von Lebensmittelgeschäften am 24. Dezember dieses Jahres grundsätzlich ausgeschlossen. Mindestens drei Stunden und bis spätestens 14.00 Uhr darf in ganz Deutschland geöffnet werden. Die maximale Öffnungsdauer unterscheidet sich von Land zu Land.
Die meisten Supermärkte werden aber wohl geschlossen bleiben: Aldi, Kaufland, Rewe mit seiner Discount-Tochter Penny sowie am Dienstag auch Lidl haben angekündigt, die Möglichkeit für Heiligabend nicht zu nutzen. Im Fall von Rewe betrifft das die Filialmärkte, nicht aber die Geschäfte, die von selbstständigen Inhabern geführt werden: Sie entscheiden selbst, ob sie ihre Märkte an Heiligabend öffnen. Gleiches gilt für die Geschäfte der Edeka-Gruppe, die allesamt nicht den Regelungen der Zentrale unterliegen.
(A. Walsh--BTZ)