Steinmeier würdigt Internationale Arbeitsorganisation als "Vordenkerin und Vorkämpferin"
Als "Vordenkerin und Vorkämpferin der Arbeit" hat Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier die Internationale Arbeitsorganisation der Vereinten Nationen gewürdigt. Gesunde und gute Arbeitsbedingungen seien ein menschliches Grundrecht, sagte Steinmeier in seiner Rede bei der Festveranstaltung zum 100. Geburtstag der ILO am Dienstag in Berlin. Auch in Zukunft werde "eine starke Stimme" gebraucht, die diese Forderung um die Welt trage.
"Wir brauchen eine starke Internationale Arbeitsorganisation, und ich bin froh: Wir haben sie!", sagte der Bundespräsident laut Redetext weiter. Was entlang der globalen Wertschöpfungskette passiere, in den ilfabriken in Bangladesch oder den Steinkohleminen in Kolumbien, dürfe "uns hier in Deutschland und anderswo nicht gleichgültig sein".
Deutschland sei ein Land, in dem es vergleichsweise gut um die Arbeitsstandards bestellt sei - doch auch hier gebe es Nachholbedarf. Steinmeier verwies auf die immer noch vorhandenen Lohnunterschiede zwischen Männern und Frauen. Auch mit Blick auf die Digitalisierung seien internationale Normen nötig - die Verknüpfung von nationaler und internationaler Politik werde "immer wichtiger".
Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD) hob bei der Festveranstaltung hervor, dass die ILO in den vergangenen Jahren "eine Art internationales Arbeits- und Gesetzbuch geschaffen" habe. Die Menschen weltweit, insbesondere die jungen, bräuchten Sicherheit und Vertrauen in die Zukunft der Arbeit.
Die ILO mit Sitz in Genf war 1919 im Zuge der Versailler Friedensverträge gegründet worden, zur "Förderung sozialer Gerechtigkeit durch menschenwürdige Arbeit". Sie ist damit die älteste Sonderorganisation der Vereinten Nationen. Die Festveranstaltung in Berlin war laut Arbeitsministerium der Auftakt zahlreicher nationaler Jubiläumsveranstaltungen in zahlreichen Mitgliedsländern. In Genf wird im Juni gefeiert.
(T. Jones--BTZ)