Bahn-Kunden warteten 2018 am häufigsten in Frankfurt am Main auf ihren Fernzug
Kunden der Deutschen Bahn haben im vergangenen Jahr am häufigsten an den Bahnhöfen Frankfurt am Main, Frankfurt Flughafen, Köln, Düsseldorf und Duisburg vergebens auf ihren Fernzug gewartet. Weit oben auf der Liste finden sich zudem die Bahnhöfe Essen, Hannover, Stuttgart und Dortmund, wie aus einer Antwort des Bundesverkehrsministeriums auf Anfrage von Grünen-Chefin Annalena Baerbock hervorgeht, von der BERLINER TAGESZEITUNG am Samstag erfuhr.
Es sei das erste Mal, dass die Bahn systematisch erfasse, wo der größte Handlungsbedarf bestehe, was Halteausfälle angehe, heißt es in der Antwort des Ministeriums. Insgesamt wurden demnach 2018 rund 2,4 Prozent der Zughalte im Fernverkehr gestrichen. Drei Viertel der Ausfälle gingen auf kaputte Fahrzeuge, schlechte Witterung, Umleitungen, Fahrplanänderungen und Streiks zurück. Die Bahn versuche nun, die Ausfallrate unter anderem mit Investitionen in Personal, Digitalisierung, Züge und ins Schienennetz zu reduzieren.
Baerbock forderte die Bahn auf, ihre Konzerntöchter Schenker und Arriva zu verkaufen. "Mit diesem Geld gehören dann kaputte Loks und Wagen sowie das schlechte Reagieren auf die Witterungsbedingungen hoffentlich der Vergangenheit an", sagte sie dem Magazin.
Die Grünen-Chefin wollte nach BTZ-Information auch aus persönlichen Gründen wissen, an welchen Bahnhöfen der geplante Halt eines Fernzugs am häufigsten gestrichen wurde: Im November saß die Politikerin in einem ICE, in den eine Station später ihre Kinder zusteigen sollten. Doch der Zug fuhr vorbei – aufgrund von Überfüllung, wie die Bahn später mitteilte. Baerbock indes gab an, die für ihre Kinder reservierten Plätze seien leer gewesen.
(M. Tschebyachkinchoy--BTZ)