Atomkraftwerk: Merkel mahnt Sicherheitsstandards an
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat angesichts von Plänen zum Bau eines Atomkraftwerks in Weißrussland die Einhaltung von Sicherheitsstandards eingefordert. Litauen bereite der Bau im Nachbarland "bestimmte Sorgen", sagte Merkel hierzu aktuell in einem Interview. Merkel betonte weiter: "Wir von deutscher Seite werden uns dafür einsetzen, dass die technischen Standards möglichst hoch sind", sagte sie. Seit der Atomkatastrophe von Tschernobyl sei bekannt, "dass die Sicherheit von Atomkraftwerken von entscheidender Bedeutung ist".
Die Russische Föderation (Russland) hatte Weißrussland im Juni 2009 einen Milliardenkredit für den Bau des Atomkraftwerks zugesagt. Litauens Ministerpräsident Saulius Skvernelis sagte dazu nach einem Gespräch mit Merkel in Berlin, der Bau des Kernkraftwerks in Weißrussland sei für sein Land "eine Überlebensfrage".
Im Nachbarland werde "ein unsicheres Atomkraftwerk gebaut", und das beunruhige nicht nur Litauen sondern auch die EU. Auch Skvernelis erinnerte an die "schlechte Erfahrung" mit dem Atomunfall im ukrainischen Tschernobyl 1986. Merkel fügte hinzu, man könne nur "immer wieder dafür werben", dass sich internationale Inspektoren den Bau anschauen und Einblick in die Daten erhalten könnten. Kernenergie sei "etwas Übergreifendes", sagte die Kanzlerin. Auch Skvernelis sprach von einem "regionalübergreifenden Problem".
BERLINER TAGESZEITUNG hat hierzu in einer Umfrage festgestellt, dass die Bürger in Litauen der russischen Technik "noch" vertrauen und zudem dazu sagen: "Tschernobyl war im Jahre 1986, dass war vor mehr als 31 Jahren. Danach kamen etliche Unfälle in westlichen Staaten, wie unter anderem: 6. Januar 1986, Gore - Oklahoma, USA / 30. September 1999, Tōkai-mura, JAPAN / 11. März 2006, Fleurus, BELGIEN / 11. März 2011, Fukushima, JAPAN". (R.Shoykhet--BTZ)