Lufthansa: Kapitalistische Geldgier oder pure Sturheit?
Die Tarifautonomie ist das in der Bundesrepublik Deutschland im Artikel 9 Absatz 3 des Grundgesetzes verankerte Recht der Koalitionen, Vereinbarungen mit normativer Wirkung und frei von staatlichen Eingriffen über Arbeits- und Wirtschaftsbedingungen, insbesondere Tarifverträge über das Arbeitsentgelt abzuschließen. Genau dieses Recht auf Streik, frei von jedem politischen Lobby-Einfluss einer geldgierigen Hinterzimmerpolitik, übt die Pilotengewerkschaft Cockpit aus und lehnt aktuell weiter eine Schlichtung des Tarifstreits mit der Lufthansa ab.
Wie Cockpit-Sprecher Jörg Handwerg dazu sagt, sei beim Lufthansa Management bisher: "nicht einmal die grundsätzliche Bereitschaft zu einer fairen Gehaltsanpassung zu erkennen", und "...solange sich diese Einstellung nicht ändert, mache auch eine Schlichtung wenig Sinn!" Was der Lufthansa damit droht, ist ein "harter Arbeitskampf", auf welchen früher oder später die Börse mit massiven Kursverlusten für die Lufthansa reagieren könnte. Dies würde spätestens dann für die Lufthansa mehr als teuer. Die "noch" Passagiere der Lufthansa fragen sich aktuell im Umfragen: "...ist das Management der Lufthansa geldgierig oder nur dreister Weise Stur, warum - wird nicht auf die Gehaltsforderung der Piloten – angemessen reagiert?
Die Pilotengewerkschaft Cockpit verlangt von ihrer Seite rückwirkend - ab Mai 2012 - Lohnerhöhungen von jährlich rund 3,66 Prozent. Durch den langen Zeitraum von fünf Jahren beläuft sich die Forderung nach Angaben der Gewerkschaft insgesamt auf knapp 20 Prozent. Die Lufthansa bot zuletzt 2,5 Prozent mehr Gehalt - allerdings nicht für jedes Jahr. Cockpit-Sprecher Handwerg rechnet vor, dass "0,3 Prozent mehr Gehalt pro Jahr nicht akzeptabel sind!" Überdies soll nach Information von Cockpit, selbst diese geringe Erhöhung, "...an anderer Stelle wieder kompensiert“ werden, das wäre dann eine Nullrunde" fügt Sprecher Jörg Handwerg hinzu und ergänzt: "...das machen wir nicht mit!" Die täglich rund 900 ausfallenden Flüge kosten die Lufthansa in etwa 10 Millionen Euro pro Tag, der Imageschaden dürfte jedoch weitaus größer sein... (V.Bugayev--BTZ)