Deutschland - Briefporto wird später, aber deutlich stärker erhöht als erwartet
Die Deutsche Post erhöht laut einem Zeitungsbericht das Briefporto später als bis lang angenommen, dafür aber voraussichtlich stärker. Die Preiserhöhung sei von Anfang April auf den Sommer verschoben worden, erfuhr BERLINER TAGESZEITUNG unter Berufung auf einen Entwurf zur Änderung der Post-Entgeltregulierungsverordnung des Bundeswirtschaftsministeriums.
Mit Rücksicht auf schwindende Briefmengen, steigende Allgemeinkosten und die Verpflichtung, Briefe flächendeckend jeden Werktag in ganz Deutschland zustellen zu müssen, gestehe das Ministerium der Post eine höhere Umsatzrendite zu. "Die bisherige Praxis bildet den Effizienzdruck, unter dem das regulierte Unternehmen steht, nicht hinreichend adäquat ab", erfuhr BTZ hierzu aus dem Ministeriumspapier.
Durch die neuen Vorgaben wird die Bundesnetzagentur, welche die Portoanträge der Post genehmigen muss, dem Bericht zufolge gezwungen, einen größeren Erhöhungsspielraum einzuräumen. Mitte Januar hatte sie auf Grundlage der alten Verordnung festgesetzt, dass die Post ihre Preise am 1. April für die Zeit bis Ende 2021 im Durchschnitt aller Briefprodukte um 4,8 Prozent anheben dürfe.
Nach Insiderangaben hätte das loffenbar knapp ausgereicht, um das Porto für den Standardbrief von 70 auf 80 Cent hochzuschrauben. Allerdings hätte die Post die genehmigungspflichtigen Preise für andere Briefprodukte wie Postkarten, Maxi- oder Kompaktbriefe dann weitgehend konstant halten müssen. Mit der neuen Verordnung könne sie nun merklich über die 80 Cent hinausgehen.
Aus der Branche hieß es nach Informationen, es sei eine Anhebung in Richtung 85 bis sogar 90 Cent denkbar. Voraussichtlich wären die neuen Preise drei Jahre gültig.
(F. Schulze--BTZ)