Türkische Zentralbank lässt Leitzins unverändert bei satten 24 Prozent
Die türkische Zentralbank lässt den Leitzins wegen der anhaltend hohen Inflation und der schwachen Währung unverändert bei 24 Prozent. Wie die Währungshüter nach einer regulären Sitzung am Donnerstag mitteilten, halten sie trotz Besserungen bei Importpreisen und Binnenkonsum an einer strikten Geldpolitik fest, bis sich die Inflationsaussicht deutlich verbessert hat. Die Lira gewann direkt nach der Entscheidung an Wert, bevor sie wieder auf 5,35 zum Dollar fiel.
Die Zentralbank hatte im September nach monatelanger Untätigkeit den Leitzins überraschend deutlich um 625 Basispunkte auf 24 Prozent angehoben. Die Währungshüter reagierten damit auf den dramatischen Verfall der Lira und den starken Anstieg der Inflation. Die Währung war im August inmitten eines Streits mit Washington um die Inhaftierung des US-Pastors Andrew Brunson auf bis zu 7,00 zum Dollar gefallen, womit sich Importe deutlich verteuerten.
Um dem starken Preisanstieg besonders im Transport- und Lebensmittelbereich zu begegnen, beschloss Wirtschaftsminister Berat Albayrak im Oktober eine Reihe von Maßnahmen. Zudem ordnete ein türkisches Gericht die Freilassung von Brunson an, womit sich das Verhältnis zu den USA entspannte. Seitdem gewann die Lira an Wert, während die Inflation von 25,2 Prozent im Oktober leicht zurückging. Mit 21,6 Prozent im November bleibt sie aber hoch.
(O. Petrow--BTZ)