Paketdienste Hermes und DHL planen Preiserhöhungen
Auf Paketkunden kommen steigende Kosten zu: Der Paketdienst Hermes und die Posttochter DHL wollen die Preise erhöhen. Bei Hermes wird unter anderem die Haustürzustellung teurer, wie Deutschland-Chef Olaf Schabirosky dem "Hamburger Abendblatt" vom Wochenende sagte. Die DHL will im Paketversand deutliche Preissteigerungen durchsetzen, für die Haustürzustellung ist dagegen vorerst kein Aufschlag geplant. Post-Chef Frank Appel rechnet zudem mit der baldigen Erhöhung des Briefportos.
Hermes-Chef Schabirosky sagte mit Blick auf die vom Paketempfänger zu zahlenden Versandkosten, auch diese könnten sich erhöhen. "Wie die Online-Händler das mit ihren Kunden vereinbaren, ist aber deren Sache." Die Mehreinnahmen sollten vor allem dazu dienen, den Paketzustellern höhere Löhne zahlen zu können. "Aktuell haben wir einen Mindestlohn von 9,50 Euro ausgerufen. In etwa vier Jahren kommen wir bei zwölf Euro an."
Hermes hatte bereits im Frühjahr die von den Versendern zu zahlenden Paketpreise um durchschnittlich 4,5 Prozent angehoben. 2019 werde es eine weitere Preisanhebung in ähnlicher Größenordnung geben, kündigte Schabirosky an. "Insgesamt wollen wir den Preis für ein Paket um 50 Cent erhöhen. Das geht aber nur in mehreren Schritten."
Post-Chef Appel sagte der "Welt am Sonntag": "Faktisch sind die letzten 50 Meter bis zur Haustür der teuerste Teil unsere Dienstleistung." Genau dort lasse sich die Effizienz aber kaum mehr steigern.
Einen Portoaufschlag wie andere Paketdienste plant die Post zunächst aber nicht. Ob es irgendwann eine differenzierte Bezahlung dafür geben werde, entscheide nicht die Post, sondern im Wesentlichen der Versender der Pakete, sagte Appel.
Der Post-Chef geht zudem weiter davon aus, dass die Post bald ihr Briefporto von aktuell 70 Cent erhöhen darf. "Die Zukunftsaussichten für den Briefversand haben sich weiter verschlechtert", sagte er.
Die Bundesnetzagentur hatte die von der Deutschen Post gewünschte Erhöhung des Briefportos von 70 auf 80 Cent Ende Oktober vorerst auf Eis gelegt. Es lägen zu wenige Informationen vor, warum das Porto teurer werden solle. Dadurch verschiebe sich die Portoerhöhung aber nur "um ein paar Monate", sagte Appel.
"Wir erwarten die Entscheidung im ersten Quartal 2019 und werden diese dann möglichst zeitnah umsetzen." Als Begründung nannte er die gestiegenen Personalkosten bei gleichzeitig sinkenden Briefmengen: "Wir brauchen ein höheres Porto, weil unsere Personalkosten jedes Jahr um etwa drei Prozent steigen und gleichzeitig die Briefmengen um einen ähnlichen Wert sinken."
(M. Taylor--BTZ)