US-Handelsdefizit steigt im Oktober auf ein Zehn-Jahres-Hoch
Ungeachtet der fragwürdigen Strafzollpolitik von US-Präsident Donald Trump hat das Defizit der USA in ihrer Außenhandelsbilanz im Oktober einen Rekordstand erreicht. Mit einem Anstieg um 1,7 Prozent auf 55,5 Milliarden Dollar (knapp 49 Milliarden Euro) stieg das Handelsdefizit auf ein Zehn-Jahres-Hoch, wie das Handelsministerium in Washington am Donnerstag mitteilte. Grund dafür ist vor allem, dass die Importe kräftig zulegten.
Das Defizit der USA im Handel mit China schwoll weiter an: Es stieg auf ein neues Allzeithoch von 43,1 Milliarden Dollar im Oktober. Zurück gingen hierbei erneut die Ausfuhren von Sojabohnen. Peking hatte im Zuge des Handelskonflikts mit Washington als Reaktion auf US-Strafzölle hohe Aufschläge auf Sojabohnen aus den Vereinigten Staaten verhängt.
Trumps erklärtes Ziel ist eine Verringerung des Defizits. Von Januar bis Oktober stieg der Überschuss anderer Länder im Handel mit den USA allerdings gegenüber dem Vorjahreszeitraum um mehr als elf Prozent.
Im Oktober erreichten die Importe von Waren und Dienstleistungen mit 266,5 Milliarden Dollar ein neues Allzeithoch. Mehr Geld gaben die US-Verbraucher unter anderem für Medikamente und Reisen aus, wobei sie hier vom stärkeren Dollar profitierten.
Einen Anstieg verzeichnete das Handelsministerium im Oktober auch bei den Autoimporten - sie stiegen mit 31,8 Milliarden Dollar auf den höchsten Monatswert aller Zeiten. Das hohe Volumen von Auto-Importen in die USA ist Trump ebenfalls ein Dorn im Auge.
(P. Hansen--BTZ)