Deutschland: Grüne wollen Fluggastrechte bei Insolvenz der Airline stärken
Die Grünen wollen die Rechte von Flugpassagieren stärken - vor allem bei Pleiten. Bei einer Pauschalreise seien Kunden im Fall einer Insolvenz abgesichert, "ein vergleichbarer Schutz für Individualreisen" fehle hingegen, heißt es in einem Antrag, den die Fraktion am Mittwoch in den Bundestag einbrachte. "Diese Ungleichbehandlung gilt es abzustellen."
Verbraucher, die direkt bei einer Airline buchen, blieben bei einer Insolvenz nicht nur auf den Kosten der Tickets, sondern häufig auch auf Folgekosten sitzen, schreiben die Grünen in ihrem Antrag. "Airlines sollen Kundengelder in Zukunft für den Fall einer Insolvenz absichern", forderte deshalb der Tourismusexperte Markus Tressel. Die Pleite von Air Berlin habe deutlich gemacht, dass eine Insolvenzsicherungspflicht "seit Jahren überfällig ist".
Außerdem fordern die Grünen einen besseren Verbraucherschutz bei Flugausfällen und Verspätungen, vor allem bessere Informationen: "Wir wollen, dass die Airlines die Verbraucherinnen und Verbraucher proaktiv über ihre Rechte informieren und Entschädigungen schnell auszahlen", erklärte Tressel. Die Airlines müssten künftig "bei jeder Verspätung Farbe bekennen - besteht ein Anspruch auf Entschädigung oder nicht". Dann sollte ein Klick genügen, um den Anspruch einzulösen.
Im Bundesjustizministerium, das auch für Verbraucherschutz verantwortlich ist, findet am Mittwochnachmittag ein Fluggipfel auf Arbeitsebene statt, auf dem es vor allem um den Verbraucherschutz im Luftverkehr und Entschädigungen gehen soll. Neben den Staatssekretären des Justiz- und des Verkehrsministeriums nehmen auch Vertreter der Airlines Lufthansa, Easyjet und Ryanair sowie Verbraucherschützer teil.
(D. Fjodorow--BTZ)