DIW-Studie: US-Sanktionen gegen Iran dürften Ölpreis weiter steigen lassen
Die jüngst in Kraft getretenen US-Sanktionen gegen den Iran dürften einer Studie zufolge den globalen Ölpreis ansteigen lassen - allerdings nur moderat. Wie das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) am Mittwoch auf der Grundlage der Simulation mehrerer Szenarien mitteilte, ist 2019 ein Anstieg zwischen null und 16 Dollar (gut 14 Euro) pro Barrel der Marke Brent zu erwarten.
"Grundsätzlich sind die Preiseffekte eines Embargos auf iranisches Öl begrenzt", erklärte dazu der DIW-Experte Aleksandar Zaklan. Das liege zum einen an der hohen inländischen Nachfrage sowie daran, dass das Land im Vergleich zu anderen Produzenten der Region weniger ein Ölexportland sei. Zum anderen würden andere Förderländer den Ausfall Teherans als Exporteur "zum Teil kompensieren". Auch eine Ausweitung der Schieferölproduktion in den USA würde den Preiseffekt mindern, erklärte er.
Das alles waren Szenarien, die das DIW untersuchte. Den größten Effekt hätte erwartungsgemäß das völlige Wegbrechen der iranischen Exporte - dann würde der Preis im Modell um 16 Dollar auf knapp 90 Dollar steigen und sich so seinem Niveau der Jahre 2010 bis 2014 nähern. Sollten die Sanktionen de facto nicht greifen - etwa weil die ausgenommenen Länder die gesamten Exporte abnehmen - bliebe der Ölpreis nahezu unverändert.
US-Präsident Donald Trump war im Mai aus dem internationalen Atomabkommen mit dem Iran ausgestiegen und hatte neue Sanktionen verhängt. Die Finanz- und Handelsbeschränkungen traten Anfang August und Anfang November in Kraft. Ziel der USA ist es, die iranischen Ölexporte auf Null zu senken. Sie gewährten jedoch acht Ländern, darunter den wichtigsten Abnehmerländern, einen Aufschub für den Stopp der iranischen Ölimporte.
(F. Burkhard--BTZ)