Durchsuchungen bei der Deutschen Bank wegen Geldwäschevorwürfen
Ermittler durchsuchen seit den Morgenstunden Geschäftsräume der Deutschen Bank wegen des Verdachts der Geldwäsche. Wie die Staatsanwaltschaft Frankfurt am Main am Donnerstag mitteilte, durchsuchen etwa 170 Beamte sechs Objekte der Bank in Frankfurt und Umgebung. Die Ermittlungen richten sich demnach gegen zwei Mitarbeiter von Deutschlands größtem Finanzinstitut sowie "andere bislang nicht identifizierte Verantwortliche des Unternehmens".
Die Staatsanwaltschaft wirft ihnen vor, Kunden bei der Gründung von "Offshore-Gesellschaften" in Steuerparadiesen geholfen zu haben. Dabei sollen Gelder aus Straftaten auf Konten der Deutschen Bank transferiert worden sein, ohne dass die Mitarbeiter Anzeige wegen des Verdachts der Geldwäsche erstatteten. Hinweise darauf bekamen die Ermittler durch die Auswertung des beim Bundeskriminalamt vorliegenden Datenbestandes der sogenannten "Offshore-Leaks" und "Panama Papers".
Die Staatsanwaltschaft kritisierte, dass das Institut vor der Veröffentlichung der "Panama Papers" im April 2016 keine Anzeigen einreichte, obwohl es ausreichende Anhaltspunkte dafür hatte, dass die Gesellschaften in Steuerhinterziehung eingebunden waren. Über eine zum Konzern gehörende Gesellschaft mit Sitz auf den britischen Jungferninseln sollen demnach allein im Jahr 2016 über 900 Kunden mit einem Geschäftsvolumen von 311 Millionen Euro betreut worden sein.
Im Zuge der Durchsuchungen stellten die Beamten von Staatsanwaltschaft, Bundeskriminalamt, Steuerfahndung und Bundespolizei zahlreiche Geschäftsunterlagen in schriftlicher und elektronischer Form sicher. Die Auswertung sowie weitere Ermittlungen dauerten an, teilte die Staatsanwaltschaft mit.
(L. Brown--BTZ)