Rezession? Trübe November-Stimmung in deutschen Unternehmen
Die Stimmung der deutschen Firmenchefs ist weiterhin trübe. Der Ifo-Geschäftsklimaindex fiel im November von 102,9 auf 102,0 Punkte und damit den dritten Monat in Folge, wie das Ifo in München am Montag mitteilte. Die für die monatliche Erhebung befragten Unternehmen waren demnach weniger zufrieden mit ihrer aktuellen Geschäftslage und auch ihre Erwartungen an die kommenden Monate trübten sich ein.
"Dies deutet zusammen mit anderen Indikatoren auf ein Wirtschaftswachstum von allenfalls 0,3 Prozent im vierten Quartal hin", erklärte Institutspräsident Clemens Fuest. "Die deutsche Konjunktur kühlt ab."
Im Verarbeitenden Gewerbe sank der Index deutlich. Dort fällt sowohl der Blick in die Zukunft weniger optimistisch aus als auch die Einschätzung der aktuellen Lage. Nur noch wenige Industrieunternehmen erwarteten eine Verbesserung in den kommenden sechs Monaten. Die Preise sollen dennoch verstärkt angehoben werden, erklärte das Ifo.
Verschlechtert hat sich das Geschäftsklima auch im Dienstleistungssektor. Im Handel gab der Index ebenfalls nach, wobei sich die Stimmung im Einzelhandel deutlich verbesserte, im Großhandel dagegen verschlechterte.
Am Bau kippte die Stimmung: Nach vier Anstiegen in Folge sank der Index erstmals wieder merklich, wie das Ifo mitteilte. Zurückzuführen sei dies auf deutlich weniger optimistische Erwartungen. Aber auch die aktuelle Einschätzung wurde nach unten korrigiert.
Für den Index befragt das Ifo-Institut monatlich rund 9000 Unternehmen. Dabei werden sie gebeten, ihre gegenwärtige Geschäftslage zu beurteilen und ihre Erwartungen für die nächsten sechs Monate einzuschätzen.
(A. Williams--BTZ)